Periventrikuläre noduläre/subependymale Heterotopie/Lissenz.

Hier geht es um genetische Syndrome und Stoffwechselerkrankungen.

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Monja
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Periventrikuläre noduläre/subependymale Heterotopie/Lissenz.

Beitrag von Monja »

Hallo,

hiermit eröffne ich diesen Threat ,damit man sich über die Diagnosen: Periventrikuläre noduläre Heterotopie, wird auch subependymale Heterotopie genannt,Bandheterotopie und Lissenzephalie austauschen kann.Durch Zufall bin ich hier im Forum über 2 weitere Familien gestolpert die in ihren Diagnosen statt PVNH subependymale Heterotopie stehen hatten.Man konnte sich nicht finden da die wenigsten wussten das es sich bei den beiden Befundsnamen um einem und selben Gendefekt handelt.Periventrikuläre noduläre Heterotopie ist ein Gendefekt auf dem Protein Filamin A.Dieses nennt man auch Migrationsstörung oder Wanderstörung und gehört zur Lissenzephalie.Leider ist es auch ein sehr seltener Gendefekt der schleichende Übergänge zum Otopalatodigietales Syndrom,Melnick-Needles-Syndrom und Frontometaphyseale Dysplasie aufweist.Mitlerweile weisen einige Menschen mit FLNA auch die Symtome eines Ehlers-Danlos Syndrom auf.Unsere Jacqueline hat sogar ein unbekanntes Syndrom.Unser Neurologe hat ein Kind auf Filamin A das nur unter Migräne leidet, dann gibt es wieder auch einen Fall wo das Kind schwer körperlich und geistig retadiert ist.Ich hoffe das wir hier nun so einiges zusammentragen können damit wir uns ein kleineres Bild über die möglichen Diagnosen machen können.

Jacqueline weist folgene Diagnosen auf:Periventrikuläre noduläre Heterotopie in Assoziation mit diversen syndromalen Stigmata und gastrointestinalen Problemen wie,V.a Zöliakie mit sekundäre Laktoseintoleranz,Sorbit und Fruktoseintoleranz,gastrooesophagaler Reflux.Allgemeine Entwicklungsverzögerung,cerebrales Anfallsleiden,tertiären Morbus Addison,Aortenklappeninsuffizenz Grad 1, schwere Hypotonie mit Gelenklaxizität anamnestisch eines Ehlers Danlos Syndrom,Bindegewebsschwäche,Zahn und Kiefer Anomalie,Trichterbrust,Skoliose,starke Knick Senk Füße,Achsenfehlstellung der unteren Extremitäten.


LG Monja
Jacqueline geb.10/97. Gendefekt auf FILAMIN A,periventrikuläre noduläre Heterotopie,Epilepsie, Zöliakie,Intoleranzen,tertiären Morbus Addison,Aorteninsuffizenz-Aortenektasie,GÖR,EDS,Dysganglionose,Ileostoma,Thrombozytenfunktionsstörung,Hirnaneurysmen u. mehr

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Antje34
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Beitrag von Antje34 »

Hallo ihr Lieben,

ich schließe mich mal Monjas Aufruf an, Danke Monja :;) für die Eröffnung des Threads.

Hätte mich Monja nicht angeschrieben, wüßte ich jetzt nicht das, was ich jetzt weiß.
Die im MRT festgestellte Heterotopie nämlich:
Subependymale kortikale Heterotopie am Boden des Trigonums des linken Seitenventrikels. V.a. zwei weitere Heterotopien im Marklager des linken Frontallappens.

ist das selbe wie eine periventrikuläre noduläre Heterotopie.

Zwei angeschriebene Ärzte haben mir das jetzt unabhängig voneinander bestätigt.

Kurz unsere Diagnosen:

Sie hat seit April 2005 eine therapieresistente Epilepsie, nach Ospolot, Keppra, Topamax und jetzt Lamotrigin, ist erst Lamotrigin erfolgreich, mittlerweile seit 18 Wochen ohne Anfall.

2 MRT´s wurden ohne Befund durch geführt.

Das dritte im Dezember 2006 ergab den o.g. Befund.

weitere Diagnosen, die bereits vor der Epilepsie gestellt wurden:

- Angeborene Muskelhypotonie P94.2
- Skoliose, Zervikothorakalbereich in Remission M.93
- Gastroösophagialer Reflux O2.9
Z.n. Strabismus sursoadductorius links u. dorsoaddutorius rechts mit kompensatorischer Kopfzwangshaltung, Z.n. OP links 07/2005 H50.8
-Sprachentwicklungsverzögerung, Teilleistungsstörungen bei einem globalen Intelligenzniveau von IQ 76( K- ABC) F83
- Kryptogenetische Epilepsie mit fokalen und generalisierten ETA´s, Z.n. komplex fokalen Anfällen, derzeitige Therapie mit Lamotrigin Hexal 50-0-50 mg und Melatonin 1.5mg abends G40.2
- primäre Enuresis Nocturna

besucht die erste Klasse einer Waldorfförderschule.

Alle, die eine ähnliche Diagnose haben, können sich auf der Seite weiter belesen:
http://www.lissenzephalie.de/

Dort gibt es auch eine Kontaktliste für uns Eltern.
Bis jetzt sind wir 4 Eltern die dort gemeldet sind.

Bandheterotopie wird auch Double- Cortex genannt.

Für uns Eltern ist es immer wieder schwierig, diese ganzen Fachbegriffe zu verstehen. Deshalb hoffen wir, daß Eltern, die auch diese seltene Diagnose haben, sich bei der Lissenzephalie- Verein melden, somit können wir Kontakt untereinander haben.
Viele Grüße,
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Monja
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Beitrag von Monja »

Hallo Antje,
freue mich das ihr mit meiner Hilfe eure Diagnose endlich finden konntet.
Es wäre wirklich gut wenn weitere Betroffene sich bei Ute Angermann von Liss e.v melden würden.Frau Angermann hat das DForum so eingerichtet das wenn man nach Heterotopie googelt auf Lissenzephalie stößt.Sie war unsere größte Unterstützung und nur durch ihre Hilfe kamen wir zu unserer Diagnose.Mensch wir haben schon 4 Kinder regestriert,da sind wir nicht mehr die einzigen!
Hier auch einmal einen Dank an Liss e.v. für ihre tolle Arbeit!


Habe noch folgene Diagnosen vergessen:Omphalozele,epigastrische Gitterhernienverschluss der Bauchwände mit Bauchdeckenplastik

LG Monja
Jacqueline geb.10/97. Gendefekt auf FILAMIN A,periventrikuläre noduläre Heterotopie,Epilepsie, Zöliakie,Intoleranzen,tertiären Morbus Addison,Aorteninsuffizenz-Aortenektasie,GÖR,EDS,Dysganglionose,Ileostoma,Thrombozytenfunktionsstörung,Hirnaneurysmen u. mehr

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Antje34
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Beitrag von Antje34 »

Hallo Ihr Lieben,

auf der LISS- Seite gibt es einen Artikel, der erklärt, um was es geht:

http://www.lissenzephalie.de/texte/uyanikliss.pdf

Wie gesagt, ist Lissenzephalie sehr selten, die Angaben schwanken zwischen 1: 20.000 - 1: 100.000, das bedeutet, daß es in Deutschland nur 800- 4000 Betroffene gibt.

Da die o.g. neuronale Migrationsstörung zu der "leichtesten" Form der Lissenzephalie zählt- obwohl ihre klinische Ausprägung auch sehr unterschiedlich ist- von geistig normal bis schwer behindert, von körperlich normal bis zu allen möglichen Einschränkungen, an Auge, Ohr, Innereien, Herz, von Verhalten normal bis sehr auffällig.

Und viele Kinder fallen erst recht spät auf, nämlich dann, wenn eine schwer bis kaum mit Medikamenten einstellbare Epilepsie auftritt.

Wir wären froh, wenn sich alle, bei den Reha- Kids, die diese Diagnose haben, hier in die Liste mit eintragen, so werden wir gut gefunden, wenn jemand neues kommt und nach Informationen sucht.
Viele Grüße,
Iris
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Beitrag von Iris »

Hallo Antje, hallo Monja,

ich möchte mich hier hinzugesellen. Unsere Tochter hat die Diagnose X-chromosomale subkortikale Bandheterotopie, auch Double-Cortex-Syndrom.

Sie ist geistig behindert, hat Epilepsie und eine ausgeprägte Skoliose. Lisa besucht eine GB-Schule. An Medikamenten gegen die Epilepsie bekommt sie Lamotrigin Hexal und Orfiril long. Damit kommt sie gut zurecht.

Bei Lisa trat der erste sichtbare epileptische Anfall mit 8 Jahren auf. Daraufhin wurden Untersuchungen angestellt und schließlich die Diagnose gestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt galt sie nur als "stressiges" Kind.

2003 wurde dann noch eine molekulargenetische Untersuchung durchgeführt.

Diagnose: DCX Exon 4: Missense-Mutation R102L heterozygot.

Diese Untersuchung war uns auch wichtig, da wir noch eine große (gesunde) Tochter haben, die ja irgendwann Nachwuchs haben möchte und wir wissen wollten, inwieweit diese Mutation vererbbar ist.

Übrigens weisen etwa 18 % der Patienten mit einer subkortikalen Bandheterotopie eine normale Intelligenz auf.

LG
Iris
Lisa (06/90) Double-Cortex-Syndrom, Intelligenzminderung, Epilepsie, Skoliose
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Monja
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Beitrag von Monja »

Hallo Iris,
schön das du dich zu uns gesellst!

Jacquelines MRT und CT Diagnose lautet:Es zeigten sich entlang der Seitenventrikel bds. subependymale,hyperdense Knötchen ohne Zeichen einer Verkalkung.Regelrechte darstellung des übrigen supratentoriellen Parenchyms.Erweiterte periphere Liquorräume infratentoriell linksseitig mit Verdacht auf links cerebelläre Hypoplasie.Arachnoidalzyste links Temporal mit leicht verlagertem Temporallappen links.


Humangenetischer Befund lautet:Es hat sich ein auffälliger Befund im FLNA-Gens ergeben.Die Exons 1,3-19,21-38,44 und 45-48 des FLNA-Gens wurden einschließlich flankierender Intronsequenzen sequenziert.Dabei konnte die Mutation c.7840_7841insT in heterozygoter Form nachgewiesen werden.Unbekanntes Syndrom.Diese Mutation führt zu einer Leserastverschiebung mit Verlust des regulären Stop-Codons.

Jacquelines Epilepsie wird momentan mit Keppra behandelt vorher hatte sie Ospolot.Den Grand Mal haben wir unter Kontrolle mit den kleineren Anfälle wie z.b die Myoklonien müssen wir uns zwischendurch immer einmal wieder auseinander setzen.
Geistig gehört sie zu den 18%!
LG Monja
Jacqueline geb.10/97. Gendefekt auf FILAMIN A,periventrikuläre noduläre Heterotopie,Epilepsie, Zöliakie,Intoleranzen,tertiären Morbus Addison,Aorteninsuffizenz-Aortenektasie,GÖR,EDS,Dysganglionose,Ileostoma,Thrombozytenfunktionsstörung,Hirnaneurysmen u. mehr

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Beitrag von Monja »

Hallo,
hier setze ich einen Link ein über die 3 assoziierten Syndrome.

http://www.medizin.uni-koeln.de/humange ... index.html

LG Monja
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Pepina
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Beitrag von Pepina »

Hallo ihr Lieben,


auch wir möchten uns hinzugesellen.

Lucias Diagnose im Alter von 7:

-Subcorticale Bandheterotopie
-Double-Cortex-Syndrom
-Symptomatische Epilepsie mit komplex-fokalen Anfällen

Lucia bekommt 500 mg Keppra und 900 mg Orfiril am Tag (sie bekam davor Ospolot).
Die Anfälle haben sich nun von 2 auf alle 4 Monate verlegt welches vorher ein reines Disaster war,da konnte man nie wirklich wissen,wann sie denn nun mal anfallsfrei war.
Mittlerweile besucht sie eine Geistig-Behinderten-Schule und hat sich eigentlich ganz gut gemacht.
Die Ärzte meinten wohl dass sie nie ihre Balance halten könnte (Grob-wie auch Feinmotorik wurde durch jahrelange Ergotherapie behandelt) und ein Fahrradfahren wie auch Inlinern nie drin wären.
Naja ich muss sagen die Ärzte hatten Gott sei Dank nicht recht.
Die Kleine hat alle eines besseren belehrt und fährt besser Rad als jeder Erwachsene :D
Mir fiel bei Lucia gleich auf dass die Entwicklung schon im Babyalter irgendwie zurück war,was immer abgetan wurde mit Worten wie in etwa*Es gibt Kinder die sind nun mal bissle hintendran ,das gibt sich noch*
Naja es hat sich nicht gegeben,sie ist immer noch hintendran,denke es sind so ca 3-4 Jahre in der Entwicklung die ihr einfach fehlen.
Im Moment sind wir auch viel bei der Krankengymnastik da auch sie Skoliose hat .

Liebe Grüsse

Claudia
Claudia (Mama) 06/'71 + Thomas (Papa) 08/'62 + Isabella (Töchterlein)10/'91 + Nicolas (Söhnchen) 02/'93 + Lucia (Töchterlein) 08/'96 (Double-Cortex-Syndrom)
Antje34
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Beitrag von Antje34 »

Hallo Claudia,

sehr schön, daß du dich dazu gesellst. Wir wohnen gar nicht soweit voneinander weg, wir sind aus Mannheim und eine andere Familie, die ich kennengelernt habe, auch mit Double- Cortex ist aus Speyer. Vielleicht können wir uns mal treffen?
Schreibe dir noch eine PN.
Viele Grüße,
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Pepina
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Beitrag von Pepina »

Hallo Antje ,kann sein,dass ich die Familie in Speyer schon kenne.
Handelt es sich bei den Kindern um Zwillinge (Laura & Luisa)?

Ich hätte gegen ein Treffen nichts einzuwenden,würde mich unheimlich freuen :D
Müsste man eventuell telefonisch bequasseln :wink:

Grüssle

Claudia
Claudia (Mama) 06/'71 + Thomas (Papa) 08/'62 + Isabella (Töchterlein)10/'91 + Nicolas (Söhnchen) 02/'93 + Lucia (Töchterlein) 08/'96 (Double-Cortex-Syndrom)
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