Guten Abend zusammen,
Mein Patenkind ist schwanger. Sie ist bereits in der 20. Woche. Da es in der Familie Behinderungen gibt, wurde sie vom Gynäkologen überwiesen, um Behinderungen auszuschließen bzw. Frühzeitig festzustellen.
Ich habe sie zum Termin begleitet. Beim Doppler Ultraschall wurden Füße in Equinovarusstellung Klumpfüße festgestellt. (Beidseitig). Laut Ärztin sei das sei gar nicht tragisch, könne man operieren.
Sie wurde jetzt ins Krankhaus überwiesen, die machen nochmal eine genauere Diagnostik.
Mein Patenkind will das zurzeit noch niemanden erzählen. Weder den Eltern/Schwiegereltern noch ihrem Mann etc. Sie hat da jetzt keinen Kopf für und außerdem hätte ihr Gynäkologe ja beim Ultraschall nix festgestellt, von daher glaubt sie nicht dran.
Ich weiß eine Diagnose zu erhalten während der SS ist sicherlich alles andere als einfach.
Wie sicher kann denn so eine Untersuchung sein ? Wie habt ihr auf eine Diagnose während der SS reagiert ? Was hättet ihr euch gewünscht an Reaktionen / Unterstützung ?
Ich hab die Sorge alles falsch machen, dabei möchte ich einfach nur da sein.
Lieben Dank fürs Lesen!
Viele Grüße
Nessa
22. Woche schwanger Klumpfüße
Moderator: Moderatorengruppe
Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo Nessa,
um es vornweg zu nehmen, die Behinderungen meiner Kinder wurden erst nach jahrelangen Kämpfen von den Ärzten überhaupt anerkannt...obwohl bereits in der Schwangerschaft bekannt war, dass das Risiko dafür stark erhöht war.
Solange dein Patenkind darüber nicht reden möchte, würde ich es ebenfalls lassen. Die Diagnose würde ich nicht anzweifeln. Die Geräte der Feindiagnostik sind deutlich besser, als die des normalen Frauenarztes. Umsonst wird man ja nicht dorthin überwiesen. Allerdings sind Klumpfüße jetzt auch keine so schwere Behinderung.
An deiner Stelle würde ich mich jetzt dem Wunsch der Schwangeren beugen. Einfach still sein und schweigen. Allerdings darfst du dich darüber (am besten sehr gut) informieren. Vielleicht mag dein Patenkind ja irgendwann reden oder sie braucht Hilfe und Infos nach der Geburt, wenn sie damit überrannt wird.
LG
Katrin
um es vornweg zu nehmen, die Behinderungen meiner Kinder wurden erst nach jahrelangen Kämpfen von den Ärzten überhaupt anerkannt...obwohl bereits in der Schwangerschaft bekannt war, dass das Risiko dafür stark erhöht war.
Solange dein Patenkind darüber nicht reden möchte, würde ich es ebenfalls lassen. Die Diagnose würde ich nicht anzweifeln. Die Geräte der Feindiagnostik sind deutlich besser, als die des normalen Frauenarztes. Umsonst wird man ja nicht dorthin überwiesen. Allerdings sind Klumpfüße jetzt auch keine so schwere Behinderung.
An deiner Stelle würde ich mich jetzt dem Wunsch der Schwangeren beugen. Einfach still sein und schweigen. Allerdings darfst du dich darüber (am besten sehr gut) informieren. Vielleicht mag dein Patenkind ja irgendwann reden oder sie braucht Hilfe und Infos nach der Geburt, wenn sie damit überrannt wird.
LG
Katrin
Katrin (Epilepsie)
O. (Frühk. Autismus (HFA), Sprachentwicklungsstörung, Ptosis, Hypotonie, AVWS, LRS, Vd. Valproatembryopathie)
D. (geistige Behinderung, Frühk. Autismus, Epilepsie, Esstörung, Trigonoceph., Hypertonie, Opticushypoplasie, Amblyopie, Mikrodeletion 3p26.3, Vd. Valproatembryopathie, Z.n. Schädelbasisfraktur)
O. (Frühk. Autismus (HFA), Sprachentwicklungsstörung, Ptosis, Hypotonie, AVWS, LRS, Vd. Valproatembryopathie)
D. (geistige Behinderung, Frühk. Autismus, Epilepsie, Esstörung, Trigonoceph., Hypertonie, Opticushypoplasie, Amblyopie, Mikrodeletion 3p26.3, Vd. Valproatembryopathie, Z.n. Schädelbasisfraktur)
Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo Nessa,
was ich an deiner Stelle auf keinen Fall tun würde: die Info selbst anderen zu erzählen - damit gefährdest du die Freundschaft.
Trotzdem würde ich deine Freundin ermutigen, zumindest ihren Partner einzuweihen. Denn als Partner würde ich es als mangelndes Vertrauen werten, wenn mir so wichtige Infos vorenthalten werden. Und auch das könnte zu einer großen Belastungsprobe werden.
Alles Liebe
Britta
was ich an deiner Stelle auf keinen Fall tun würde: die Info selbst anderen zu erzählen - damit gefährdest du die Freundschaft.
Trotzdem würde ich deine Freundin ermutigen, zumindest ihren Partner einzuweihen. Denn als Partner würde ich es als mangelndes Vertrauen werten, wenn mir so wichtige Infos vorenthalten werden. Und auch das könnte zu einer großen Belastungsprobe werden.
Alles Liebe
Britta
Amelie (*05), hypoxischer Hirnschaden durch near-missed SIDS, Z. n. BNS-Epilepsie, Button, Tetraspastik, Tetraparese, cerebral blind, Baclofenpumpe (seit 2013), Hüftluxation links (operiert 2014), starke Skoliose (operiert 2016)
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Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo,
Ich würde mich informieren wo Fachärzte in deiner Nähe sind damit du an die richtigen Stellen verweisen kannst. Im Moment kannst du nichts machen ausser dich schlau zu machen. Es ist ja nicht wirklich dringend jetzt was erforderliches zu veranlassen kann in Ruhe angegangen werden. Dein Patenkind braucht vielleicht etwas Zeit es sacken zu lassen oder eben Vogelstrauss-Taktik. Je nach Schwere reicht evtl. Gips und Physiotherapie aus.

Ich würde mich informieren wo Fachärzte in deiner Nähe sind damit du an die richtigen Stellen verweisen kannst. Im Moment kannst du nichts machen ausser dich schlau zu machen. Es ist ja nicht wirklich dringend jetzt was erforderliches zu veranlassen kann in Ruhe angegangen werden. Dein Patenkind braucht vielleicht etwas Zeit es sacken zu lassen oder eben Vogelstrauss-Taktik. Je nach Schwere reicht evtl. Gips und Physiotherapie aus.
Christine(Noonan-Syndrom) mit S. 1/08, KISS-Syndrom, Sprachentwicklungsverzögerung, Mikrodeletion Chromoson 1+5, L. 7/16 Entwicklungstörung, V.a. Epilepsie
Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Guten Morgen ihr Lieben,
Vielen Dank!
Natürlich werde ich niemanden davon erzählen, dass muss von ihr kommen. Ich werde vielleicht sagen, dass sie ihrem Mann den Verdacht äußern könnte, damit sie nicht so alleine ist. Ist sie nicht ich weiß es ja auch aber der werdende Papa ist doch was anderes. Sie haben so lange gebraucht um schwanger zu werden. Davor hat es ein Kind im ganz frühen Stadium nicht geschafft.
Sie hat gefragt ob ich sie ins Klinikum nach St. A. Begleiten kann. Das mache ich sehr gerne! Ich werde mich nach Fachleuten erkundigen. Von mir aus fahre ich mit ihr um die halbe Welt.
Ich wünsche euch einen tollen Tag! Es ist toll wenn man so aufgefangen wird wie hier. Ich werde ihr das Forum ans
legen. Sie muss ja nicht aktiv werden, aber zum Mut machen seid ihr wirklich super!
VG
Nessa
Vielen Dank!
Natürlich werde ich niemanden davon erzählen, dass muss von ihr kommen. Ich werde vielleicht sagen, dass sie ihrem Mann den Verdacht äußern könnte, damit sie nicht so alleine ist. Ist sie nicht ich weiß es ja auch aber der werdende Papa ist doch was anderes. Sie haben so lange gebraucht um schwanger zu werden. Davor hat es ein Kind im ganz frühen Stadium nicht geschafft.
Sie hat gefragt ob ich sie ins Klinikum nach St. A. Begleiten kann. Das mache ich sehr gerne! Ich werde mich nach Fachleuten erkundigen. Von mir aus fahre ich mit ihr um die halbe Welt.
Ich wünsche euch einen tollen Tag! Es ist toll wenn man so aufgefangen wird wie hier. Ich werde ihr das Forum ans
VG
Nessa
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Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo Nessa,
uns ist es ähnlich ergangen, wie deinem Patenkind. Die Behinderung an den Armen ist beim Feinultraschall aufgefallen. Ich wurde zum Feinultraschall geschickt, da ich etwas älter (34) und mit Zwillingen schwanger war. Außerdem war Philipp von Beginn der Schwangerschaft immer etwas kleiner als seine Schwester, so dass man seine Entwicklung genauer beobachten wollte.
Leider bin ich an einen nicht sehr sensiblen Pränataldiagnostiker geraten, der nachdem er das Fehlen der Speiche in beiden Armen und die damit einhergehende Fehlstellung der Hände (Klumphand) entdeckt hatte uns sehr bedrängte weitere invasive Untersuchungen (Fruchtwasseruntersuchung) machen zu lassen. Da wir in keinem Fall eine Spätabtreibung (auch bei einem einzelnen Zwilling möglich) wollten, kam das nicht in Frage. Das Risiko für die gesunde Schwester war uns zu hoch.
Trotzdem war die Unbeschwertheit der SS dahin.
Im Nachhinein war es gut, dass wir von dieser Besonderheit schon im Vorfeld wussten. Die Geburtsplanung verlief anders als sonst. Wir haben eine Geburstklinik mit Frühchenstation ausgesucht, die trotzdem nah an unserem Zuhause liegt.
Die Ärzte haben schon früh Kontakt zu den Kinderhandspezialisten aufgenommen, um direkt von Anfang an alles richtig machen zu können.
Wir Eltern konnten uns schon im Vorfeld über mögliche Behandlungen informieren und uns auf das andere Aussehen der Hände vorbereiten.
Dass dein Patenkind im Moment in einer Schockstarre steckt und erst eine Zweitmeinung abwarten möchte kann ich verstehen. Ist ein bisschen die Vogel-Strauss-Methode. Was ich nicht sehe ist nicht wahr.
Du kannst ihr am besten helfen, wenn du ihr als Gesprächspartner da bist. Ich würde an deiner Stelle evtl. vorsichtig darauf hindeuten, dass der Vater des Kindes evtl. auch wissen möchte, was los ist. Gemeinsam getragene Sorgen tragen sich leichter.
Bitte lass sie auf keinen Fall allein zu dem Termin beim Pränataldiagnostiker im Krankenhaus gehen. Diese Ärzte müssen einen leider über alle Möglichkeiten aufklären, aber nicht alle gehen dabei sensibel vor.
Hilf ihr zu erkennen, dass sie sich zu nichts drängen lassen muss. Du kannst dich ja schon ein wenig vorab informieren über Behandlungsmethoden, Spezialisten etc., so dass du ihr helfen kannst, wenn sie soweit ist.
Viele Grüße,
Heike
uns ist es ähnlich ergangen, wie deinem Patenkind. Die Behinderung an den Armen ist beim Feinultraschall aufgefallen. Ich wurde zum Feinultraschall geschickt, da ich etwas älter (34) und mit Zwillingen schwanger war. Außerdem war Philipp von Beginn der Schwangerschaft immer etwas kleiner als seine Schwester, so dass man seine Entwicklung genauer beobachten wollte.
Leider bin ich an einen nicht sehr sensiblen Pränataldiagnostiker geraten, der nachdem er das Fehlen der Speiche in beiden Armen und die damit einhergehende Fehlstellung der Hände (Klumphand) entdeckt hatte uns sehr bedrängte weitere invasive Untersuchungen (Fruchtwasseruntersuchung) machen zu lassen. Da wir in keinem Fall eine Spätabtreibung (auch bei einem einzelnen Zwilling möglich) wollten, kam das nicht in Frage. Das Risiko für die gesunde Schwester war uns zu hoch.
Trotzdem war die Unbeschwertheit der SS dahin.
Im Nachhinein war es gut, dass wir von dieser Besonderheit schon im Vorfeld wussten. Die Geburtsplanung verlief anders als sonst. Wir haben eine Geburstklinik mit Frühchenstation ausgesucht, die trotzdem nah an unserem Zuhause liegt.
Die Ärzte haben schon früh Kontakt zu den Kinderhandspezialisten aufgenommen, um direkt von Anfang an alles richtig machen zu können.
Wir Eltern konnten uns schon im Vorfeld über mögliche Behandlungen informieren und uns auf das andere Aussehen der Hände vorbereiten.
Dass dein Patenkind im Moment in einer Schockstarre steckt und erst eine Zweitmeinung abwarten möchte kann ich verstehen. Ist ein bisschen die Vogel-Strauss-Methode. Was ich nicht sehe ist nicht wahr.
Du kannst ihr am besten helfen, wenn du ihr als Gesprächspartner da bist. Ich würde an deiner Stelle evtl. vorsichtig darauf hindeuten, dass der Vater des Kindes evtl. auch wissen möchte, was los ist. Gemeinsam getragene Sorgen tragen sich leichter.
Bitte lass sie auf keinen Fall allein zu dem Termin beim Pränataldiagnostiker im Krankenhaus gehen. Diese Ärzte müssen einen leider über alle Möglichkeiten aufklären, aber nicht alle gehen dabei sensibel vor.
Hilf ihr zu erkennen, dass sie sich zu nichts drängen lassen muss. Du kannst dich ja schon ein wenig vorab informieren über Behandlungsmethoden, Spezialisten etc., so dass du ihr helfen kannst, wenn sie soweit ist.
Viele Grüße,
Heike
Philipp, 25.07.07 (beids. Radiusaplasie, Skoliose, Minderwuchs (SGA))
Miriam, 25.07.07 (gesund)
unsere Vorstellung: http://www.REHAkids.de/phpBB2/viewtopic.php?t=35414/
Miriam, 25.07.07 (gesund)
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- Registriert: 15.10.2007, 14:30
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Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo Nessa,
ich habe deine Nachricht erst nach dem abschicken gesehen... Super!
Genau das meinte ich.
LG und viel Glück bei dem Termin,
Heike
ich habe deine Nachricht erst nach dem abschicken gesehen... Super!
Genau das meinte ich.
LG und viel Glück bei dem Termin,
Heike
Philipp, 25.07.07 (beids. Radiusaplasie, Skoliose, Minderwuchs (SGA))
Miriam, 25.07.07 (gesund)
unsere Vorstellung: http://www.REHAkids.de/phpBB2/viewtopic.php?t=35414/
Miriam, 25.07.07 (gesund)
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Re: 22. Woche schwanger Klumpfüße
Hallo Heike,
Dank für deine tolle Nachricht!
Du hast mich auf weitere (hoffentlich) gute Ideen gebracht. Wir könnten nach dem weiteren Termin Mal schauen, wenn du Diagnose dann bestätigt wurde, ob die ausgesuchte Klinik immernoch die beste Wahl ist. Mit der Hebamme kann man dann auch weiter schauen. Auch den Hinweis, dass nicht alle Ärzte sensibel sind, ist hilfreich. Eigentlich weiß man das ja aber vergisst es.
Deshalb war es gut, dass du meine Nachricht erst später gehen hast, sonst hättest du die Nachricht vielleicht gar nicht geschrieben und ich hätte die Tipps nicht erhalten.
Lieben Dank!
Viele Grüße
Dank für deine tolle Nachricht!
Du hast mich auf weitere (hoffentlich) gute Ideen gebracht. Wir könnten nach dem weiteren Termin Mal schauen, wenn du Diagnose dann bestätigt wurde, ob die ausgesuchte Klinik immernoch die beste Wahl ist. Mit der Hebamme kann man dann auch weiter schauen. Auch den Hinweis, dass nicht alle Ärzte sensibel sind, ist hilfreich. Eigentlich weiß man das ja aber vergisst es.
Deshalb war es gut, dass du meine Nachricht erst später gehen hast, sonst hättest du die Nachricht vielleicht gar nicht geschrieben und ich hätte die Tipps nicht erhalten.
Lieben Dank!
Viele Grüße