Verfasst am: 20.02.2018, 23:22 Titel: Melly mit Jonas (muskulär hypoton)
Hallo ich bin neu hier Unser Sonnenschein Jonas ist jetzt gerade 3 geworden und muskulär hypoton, vermutlich hat er im Zusammenhang damit auch Wahrnehmungsstörungen beim räumlichen sehen. Er ist sowohl bei der Feinmotorik als auch beim Muster erkennen (Puzzles machen und so) um ca ein Jahr verzögert. Die anderen Bereiche sind +/- normal bis max 6 Mon zurück, Sprachverständnis seinem Alter voraus. Er redet wie ein Wasserfall und auch ca altersgemäß (4/5 Wort Sätze, oft auch noch längere Sätze mit großem Wortschatz). Allerdings ist seine Aussprache sehr undeutlich.
Die Schwangerschaft war entsetzlich von A bis Z, geboren ist er dann nach KS mit Amnioninfektionssyndrom und hatte eine Stunde nach der Geburt einen kurzen Atemstillstand. Er hat aber gottseidank gleich von selber wieder angefangen zu atmen. Sonst war er auch ein SGA-Kind (dh zu klein und zu leicht) und mit Trinkschwäche. Er war schon immer motorisch eher langsam, ist mit 8 Monaten gerobbt, mit 10,5 gesessen und gekrabbelt, mit 17,5 gelaufen. Er sabbert auch jetzt mit 3 immer noch, wenn auch schon deutlich weniger als früher.
Leider vermeidet er Sachen die ihm schwer fallen sehr gerne und lässt sich von mir so überhaupt nicht fördern. Will weder basteln, noch malen, noch Puzzles machen, Lego bauen oder erste Gesellschaftsspiele wie Memory spielen Dadurch daß er seine Baustellen so gar nicht "bearbeiten" will werden sie natürlich auch nicht besser. Immerhin hat er jetzt entdeckt, daß es super ist für die Brio-Eisenbahn Schienenlandschaften zu bauen, auch wenn es nicht ganz so einfach ist die Schienen zusammenzubauen Er soll jetzt Ergotherapie bekommen und je nachdem wie es mit der Sprache aussieht in einem halben Jahr ev. auch Logopädie, ich hoffe das hilft ihm.
Ansonsten ist er ein wunderbarer, einfühlsamer, süßer und braver Kerl der uns sehr viel Freude macht
. Will weder basteln, noch malen, noch Puzzles machen, Lego bauen oder erste Gesellschaftsspiele wie Memory spielen
Das war bei meinem Sohn in dem Alter auch so, es wir gerade jetzt aber besser.
Unsere Kinder brauchen mehr Zeit und wir mehr Geduld
Mein Sohn ist auch hypoton, motorisch sehr ungeschickt, hat dazu noch spät angefangen zu sprechen uns spricht jetzt grammatikalisch nicht gerade perfekt. Er konnte mit 8 Monaten robben, mit 10 krabbeln, mit 12 nicht besonders stabil sitzen, mit 15 erste Schritte, danach 1000 Unfälle, ist oft auf dem Kopf gefallen, wir haben einen Kopfschutz gekauft; man merkt sofort an, dass der Muskeltonus schwach ist: stolpert über eigene Füsse, läuft wie ein Betrunkener, Hohlkreuz, runder Bauch, hängende Arme. Er hatte beim Hinlegen und hochziehen sehr lange den Kopf nicht kontrolliert, noch mit 1,5 Jahren musste ich beim Wickeln darauf achten und den Kopf stützen. Solange er getragen wurde, hing er wie ein naßer Sack auf dem Arm, er hat sie nie festgehaltem , hat die Beine nicht angewinckelt Dazu hat er noch Probleme mit der Konzentration. Er soll Ergo bekommen, nur leider kriege ich keine Termine, die sich mit meinem Job vereinbaren ließen, wir sind auf der Warteliste. Wir haben vor kurzem Entwicklungsdiagnostik im SPZ gemacht, kriegen im März den Bericht.
Intelligenz soll durchschnittlich sein, hat man uns schon gesagt.
Aber er macht Fortschritte, ist ein fröhlicher, höflicher Junge, wir sind mehr als zufrieden.
In den ersten Jahren war ich überzeugt, dass er hochgradig autistisch ist (kein Blickkontakt, Körperkontakt / Tragen unerwünscht, - wegdrücken, gar kein Interesse für die eigene Mami , keine Reaktion auf den eigenen Namen, Weglauftendenzen, bzw. Weglaufen als Lieblingsbeschäftigung), davon ist jetzt wirklich nichts mehr zu sehen.
Und ich finde es (heimlich) gar nicht so schlimm, dass er kein Sportler wird, so kommt er nicht auf die Idee, gefährliche Sachen zu machen
Das Buch kann ich empfehlen, selber gelesen, 1000 Stellen markiert, aber leider habe ich mich später nicht mehr damit beschäftigt bzw. nichts davon umgesetzt: https://www.amazon.de/exec/obidos/A.....7089355/rehakdasforum-21/
LG _________________ Sohn geb. Juni 2013 (5 Wochen zu früh, nach vorz. Blasensprung), Hirnblutung.
leicht entwicklungsverzögert
V.a. NF1 (cal)
Vieles, was du von deinem Sohn beschreibst kommt mir sehr bekannt vor. Mein Sohn hatte bezüglich Muskeltonus, Wahrnehmung und einigen anderen kleineren Baustellen ähnliche Auffälligkeiten. Dadurch, dass er geistig sehr fit ist, hat er leider auch sehr schnell gemerkt, dass er vieles nicht so kann, wie er gerne möchte bzw. Gleichaltrige schon längst hinbekommen (J. hat eine rundum fitte Zwillingsschwester ). Auch hier war und ist es auch immer noch so, dass Sachen, welche er noch nicht so hinbekommt, vermieden o. verweigert werden. Mit Mama oder Papa üben ist auch hier ein ganz großes Thema . Funktioniert bis heute nicht wirklich.
Bei uns hat die Ergo ganz viel bewirkt und J. hat inzwischen eine Menge aufgeholt, auch weil er total gerne dahin gegangen ist. Er war richtig traurig darüber, dass wir jetzt erst einmal pausieren.
Du schreibst, dass dein Sohn bei der Geburt zu klein und zu leicht war. Ist das immer noch so? J. war ein Frühchen. Leider hat er in Größe und Gewicht bis heute noch nicht aufgeholt und liegt nach wie vor auf der 1.-2. Perzentile. Dadurch fielen seine Defizite von außen gar nicht so auf, da er mit seinen knapp sieben Jahren eher aussieht wie ein durchschnittlicher Vierjähriger. Wir mussten deshalb um einiges kämpfen, denn oft hieß es: Der ist ja noch klein;- das wächst sich noch aus. Wenn dann aber auf das Geburtsdatum hingewiesen wurde, sah die Sache meist schon wieder anders aus.
Ich wünsche dir einen guten Austausch.
LG Anke _________________ Anke mit J. (4/11 ; ehm. Frühchen 33+0), motorisch entwicklungsverzögert, Redeflussstörung, V.a. Wachstumsstörung, hyperreagibles Bronchialsystem, Allergien
Danke euch Ich habe jetzt gerade nochmal mit der Psychologin geredet und die meint er ist kognitiv auch ca ein halbes Jahr hinten und sie denkt sein IQ ist eher niedrig Wobei wir das nicht so ganz glauben können. Das leitet sie nur von ein bissl mit ihm spielen ab. Meine Schwester (selber Entwicklungspsychologin) meint das ist gewagt. Jetzt weiß ich nicht was ich denken soll...
Zu klein und zu leicht ist er nicht mehr, nein. War er schon mit sowas 6 Monaten nicht mehr. 3 Jahre, ca 102 cm und wiegt um die 14 Kilo.
Du schreibst, dass dein Sohn evtl. in einem halben Jahr Logopädie bekommt. Warum denn erst in einem halben Jahr ?
Bei uns hieß es auch oft, warten wir ab, schauen wir dann usw. Als wir bei der Logopädie waren hieß es dann warum kommen sie erst jetzt ?
Zu der Einschätzung des IQ's bin ich sowieso skeptisch. Ich habe eine schriftliche Auswertung die besagt, dass mein Kind einen niedrigen IQ (Lernbehinderung) hat. Inklusive dem Rat der Ärztin mein Kind auf eine LB Schule umzumelden. Das gleiche Kind hat vor knapp 3 Wochen ein Halbjahreszeugnis mit der Empfehlung für die Realschule bekommen. Von daher würde ich in dem Fall echt abwarten und das ganze nicht so ernst nehmen. Du kennst dein Kind am besten.
Mein Sohn mag auch nicht an seinen Baustellen arbeiten. Viel zu anstrengend. Aber durch immer wieder anbieten und "nerven" klappt es immer besser.
Du hast ja die Expertin quasi im Haus. Ich denke, ihr solltet da deiner Schwester und eurem Bauchgefühl vertrauen. Dein Sohn ist gerade drei geworden. Da sind selbst standardisierte Test noch nicht sonderlich aussagekräftig. Ich finde die Aussage der Psychologin nach „ein bisschen“ spielen mit deinem Sohn auch sehr gewagt. Gerade weil ja eben auch feinmotorische und wahrnehmungstechnische Schwierigkeiten im Raum stehen . Unser Junior hatte seinen ersten Test mit 5 1/2. Und auch der war nicht wirklich aussagekräftig, da er bezüglich seiner feinmotorischen Probleme (ca. 2 Jahre hintendran) nicht barrierefrei war. War bekannt, hat aber bei der Testauswahl wohl niemanden gestört.
Es ist blöd, wenn man so etwas über sein Kind zu hören bekommt. Und man macht sich ja eh schon Sorgen genug. Wie eingangs schon gesagt, kann ich dir nur den Rat geben: Vertraut eurem Gefühl und legt euch mit der Zeit ein etwas dickeres Fell zu.
LG
P.S.: Ich habe letzte Woche ein Paar Ohrringe gefunden - Ohrring Nr.1 „Hier rein <!!!“, Ohrring Nr.2 „< Da raus!!!“. Die musste ich einfach mitnehmen _________________ Anke mit J. (4/11 ; ehm. Frühchen 33+0), motorisch entwicklungsverzögert, Redeflussstörung, V.a. Wachstumsstörung, hyperreagibles Bronchialsystem, Allergien
Wegen der Logo: weil es im SPZ hieß man soll nicht 2 Therapien gleichzeitig neu anfangen. Daher jetzt erst mal Ergo und wenn das dann läuft und greift Logo.
Und zum Rest: ja ich finde die Aussage auch gewagt und ich denke auch nicht, daß das stimmt. Aber die Angst daß es doch stimmen könnte ist natürlich da. Versteht mich nicht falsch, natürlich werden wir ihn immer lieben und unterstützen. Wurscht was. Aber mein Mann und ich sind beide IQ mäßig ein paar Punkte an der Hochbegabung vorbei, haben abeschlossene Studien und intellektuell anspruchsvolle Jobs. Der Gedanke, daß unser Sohn vielleicht nie in der Lage sein wird sich auf Augenhöhe mituns zu unterhalten tut schon sehr weh
Bei so einem jungen Kind würde ich mir wegen dieser Aussage wirklich keinen Kopf machen. Ich kenne Leute mit IQ-Test, die von schwerer Lernbehinderung bis fast Überflieger reichen. Eine Testung von mir mit 10 Jahren war genau in dem Bereich, in welchem mein späteres und erfolgreiches Studium anzusiedeln ist, unterdurchschnittlich.
Zitat:
Der Gedanke, daß unser Sohn vielleicht nie in der Lage sein wird sich auf Augenhöhe mituns zu unterhalten tut schon sehr weh
Und außerdem ist es doch für einen intelligenten Menschen kein Problem, sich auch so auszudrücken, daß die Augenhöhe zu dem vielleicht geistig weniger fitten Kind wieder stimmt, man muß sich im übertragenen Sinn nur ein wenig bücken. Hauptsache ist doch, daß die 'Herzensbildung' stimmt. Was nützt der beste IQ, wenn man charakterlich unerträglich ist?
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