natürlich: Ich bin auch froh, dass wir Gesetze haben. Machte ich den Eindruck, ich sei gegen Gesetze?
Also, lass mich rekapitulieren: 1. Der Anspruch an Schule (fachliche Inhalte vermitteln, Sozialkompetenzen fördern, das Kindeswohl achten) ist deiner Ansicht nach richtig. Meiner Ansicht nach auch. 2. Die Schule kommt diesem Anspruch nicht oder nicht immer ausreichend nach. Deine Ansicht und meine Ansicht auch. 3. Du schließt daraus, dass man Kindern diese "schlechte" Schule nicht zumuten kann und deshalb das Unterrichten zuhause vorzuziehen ist. Ich schließe daraus, dass Schule dann so verändert werden muss, dass sie dem Anspruch öfter entspricht.Dagmar hat geschrieben:meines erachtens wird das schulsystem diesem anspruch nicht gerecht,macht das gegenteil und darum kann ich nicht erkennen,warum mich jetzt die argumente überzeugen sollten
Ich habe deine Argumente noch nicht wirklich verstanden. Ist es so, dass du zum einen argumentierst, dass unsere Schulen ihrem Bildungsauftrag grundsätzlich nicht gerecht werden und daher Eltern, die ihren Kindern den Zugang zu Bildung ermöglichen wollen, das Recht darauf haben sollen, sie zuhause zu unterrichten? Ist es denn so, dass alle Eltern, die ihre Kinder zuhause unterrichten, dem Anspruch unter (1.) nachkommen?
Und ist es so, dass du zum anderen die Entscheidungsfreiheit der Eltern über alles stellst und ihnen daher zugestehst, alleine über den Bildungsort ihrer Kinder zu entscheiden? Entspricht das dem Kindeswohl (siehe mein achtjähriges Kind im Beitrag oben)?
Und nocheinmal: Warum ist der Rückzug aus dem Schulsystem der Weg zu besserer Bildung? Warum kämpfen wir nicht für bessere (staatliche) Schulen? Oder meinetwegen für die leichtere Anerkennung alternativer Schulformen (wobei ich ja, aus Gründen der Zugänglichkeit nicht dafür bin, noch mehr kostenpflichtige Privatschulen zu gründen - vielleicht wäre ja auch eine Gleichstellung mit staatliche Schulen anzustreben, so dass Schulgelder weniger hoch ausfielen)?
Und warum soll der Besuch einer Schule einen Eingriff in die persönliche Freiheit (von wem - von den Eltern oder den Kindern?) darstellen und Indoktrination darstellen? Können nicht auch Eltern ihre Kinder indoktrinieren - und ist da die Gefahr nicht noch größer, weil Kinder ihren Eltern komplett "ausgeliefert" sind, ohne dass das jemand kontrolliert? Indoktrination in der Schule ist durchaus möglich, klar. Aber: Es gibt eine zumindest im Ansatz vorhandene Kontrolle durch Eltern - durch viele Eltern (und schließlich: durch unsere Gesetze

Gruß,
Anan (in der Hoffnung, von dir keine Zitate sondern Antworten auf meine Fragen zu lesen.)
(PS: Dass eine Meinung auch von der CSU vertreten wird, zeigt natürlich nicht, dass sie per se schlecht ist.)