Hallo an alle,
ich lese schon einige Zeit mit und finde das Forum ganz klasse.
Nun zu uns. Alexander war ein absolutes Wunschkind,die Schwangerschaft problemlos und nach der ambulanten Entbindung ( alle Werte mit 10) nach 7 Std. nach hause.
Er war total problemlos (im nachhinein vielleicht das schon auffällig)schrie nur , wenn er Hunger hatte schaute stundenlang raus zu der Birke im Garten,auch nachts.er brauchte extrem wenig Schlaf -bis heute-. .In seinem Laufstall gefiel es ihm total gut, er baute Türme und schaute Bücher an. Ich war richtig stolz ,wie brav er war in Vergleich zu Gleichaltrigen.
Die ersten Probleme kamen, als er mit 3 Jahren außer
Schaufelradbagger,Käse ,Mama,Papa,ich, ja , nein
nichts redete und nur zeigte.
Der Kinderarzt machte einen Test mit ihm. Er mußte Bildchen zeigen und Reihenfolgen von Bildern bestimmen, also viele nonverbalen Aufgaben.
Der Arzt meinte alles o.k. er wäre sehr clever und ich wohl so eine Mutter , die lauter Ratgeber und Elternhefte lese und sonst wohl keine Sorgen hätte.
Der gleiche Arzt meinte auch, als ich ihm das Gutachen zeigte,das Asperger wohl jetz dieMode- Diagnose AHDS ablösen würde für Kinder deren Eltern einfach nicht akzeptieren würden, dass sich die Kinder anders entwickeln wie gewünscht.
Ich bekomme jetzt noch einen Hass, wenn ich mich daran zurückerinnere, aber man ist den Ärzten ja ausgeliefert in dem Moment.
Wir sind schon lange weg von diesem Arzt.
Als Sohni 4 Jahre alt war redete er aufeinmal ganze Sätze, grammatikalisch richtig und wir atmeten auf und dachten jetzt wird alles gut. Wie später noch so oft. Dieses hin und her vor der Diagnose war mit das Schlimmste. Immer wieder dachte man, mensch jetzt geht es aufwärts,jetzt hat er es kapiert und dann am nächsten Tag alles weg und ich fiel in ein totales Loch.
Kiga zeit ging relativ gut, er sonderte sich halt ab und hielt Vorträge über Bagger und Spinnen (bis heute seine Spezialgebiete) war aber von den Kindern akzeptiert .
In der Grundschule war er von den Noten gut aber hielt zu allen passenden und unpassenden Zeiten seine Vorträge und fertigte Listen was die Lehrerin falsch macht bzw. wie sie es besser machen könnte (manches war sogar recht treffend)
Sie kam nicht mit ihm klar wollte, dass er eine KLasse uberspringt nach dem wir die Mühle der Schulpsychologen durch hatten und er von der Uniklinik auf einen IQ von 135 getestet wurde.
Er übersprang dann die 2.Kl. da er zu seinen Mitschülern eh keinen Bezug hatte war es ihm egal.
Er besuchte von der Uni ein Sozialtraining für HB Kinder um die soziale Intelligenz zu trainieren. Im nachhinein denke ich, dass da einige Asperger waren.
Der totale Zusammenbruch kam nach einem halben Jahr im staatl.Gymnasium.
Er aß nichts mehr, konnte nicht mehr lesen, schreiben ,rechnen gar nichts mehr.
Zwischenzeitlich waren wir beim SPZ aber bis zur endgültigen Diagnose dauerte es noch fast 3 Jahre.
Im Gesprächen erzählte er dem Psychologenz.B. wie er Fußball spielt,auf Parties geht, Freunde trifft und einladet. Alles natürlich nicht wahr.
Ich habe im Forum schon ofters gelesen, dass man erstaunt ist ,dass die Diagnose lang nicht gestellt werden kann. Ich denke ,genau das ist das Problem. Autisten mit HB wissen ganz genau was erwartet wird und was eigentlich die Norm ist.Über eine begrenzte Zeit kann mein Sohn sehr gut eine Rolle spielen aber dann kommt der totale Zusammenbruch!!!
Der Verein Hilfe für das autistische Kind hat mir (bis heute)sehr geholfen.
Alexander wechselte dann auf ein Privatgymnasium Kostenübernahme nach §35,
Er hatte keine gute Noten und auch überhaupt keinen Kontakt zu den Mitschülern. Den Lehrern war das total egal,sie mobbten ihn und er hatte, obwohl ja die Diagnose von Anfang an bekannt war ,selbst noch in seinem letzten Zeugnis stehen :
Alexander, du solltest dich deinen Mitschülern mehr öffnen und dich nich t so
arrogant geben.
Hat man da noch Worte?
Als ich mitten im Kampf war mit Anwalt für Schulbegleiter kam er eines abends zu mir ,weinte bitterlich und sagte gibt es denn nirgends eine Schule mit weniger Kindern die mich so mögen wie ich bin ?
Da wurde mir erst klar, das das Gymnasium eben für mich so wichtig war, weil ich halt dachte er muß mit seiner HB alle Möglichkeiten haben.
Er sah das ganz anders.
Nach sehr sehr langem Kampf mit den Behörden geht er jetzt in eine KB Schule mit Lehrplan Lernförderung und in die angegliedete HPT.
Er geht gerne, in der HPT hat er so unglaublich viel auf sozialer Ebene gelernt nur ich hab ab und zu noch meine Tiefs , weil er halt durch seine Behinderung seine Begabung nicht umsetzen kann.
Ich kann es oft nicht fassen was er doch alles so kann und weiß und doch ist er nicht in der Lage auch nur einen Kaugummi am Kiosk zu kaufen.
So das wäre es fürs erste
Liebe Grüße
Eure Saskia
Saskia mit Alexander (Asperger Syndrom)
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Saskia mit Alexander (Asperger Syndrom)
saskia mit A.( 5/91 )Asperger Syndrom
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Hallo Saskia,
es wird Dich nicht trösten, aber der Göttergatte meiner Freundin bekam seine Diagnose mit über 40 Jahren (!)
Der Mann ist Studienrat für Englisch, Russisch und Erdkunde, aber kam und kommt bis heute mit seinen Kindern nicht zurecht und noch diverse andere "Kleinigkeiten" wie, eben auch mit dem Kaugummi.....
Er lebt freiwillig in einer psychatrischen Wohneinrichtung, ist schon lange frühpensioniert und ein liebenswerter Kerl, aber, wenn ich mir vorstelle, dieser Mann hat mal vor einer Klasse gestanden und die Schüler "verhunzt"........
Soviel zu den Ärzten und der Diagnose-Stellung bei Asperger....
Schön, wenn Ihr jetzt eine Schule gefunden habt, in der sich Dein Sohn wohlfühlt !
LG Heike
es wird Dich nicht trösten, aber der Göttergatte meiner Freundin bekam seine Diagnose mit über 40 Jahren (!)
Der Mann ist Studienrat für Englisch, Russisch und Erdkunde, aber kam und kommt bis heute mit seinen Kindern nicht zurecht und noch diverse andere "Kleinigkeiten" wie, eben auch mit dem Kaugummi.....
Er lebt freiwillig in einer psychatrischen Wohneinrichtung, ist schon lange frühpensioniert und ein liebenswerter Kerl, aber, wenn ich mir vorstelle, dieser Mann hat mal vor einer Klasse gestanden und die Schüler "verhunzt"........
Soviel zu den Ärzten und der Diagnose-Stellung bei Asperger....
Schön, wenn Ihr jetzt eine Schule gefunden habt, in der sich Dein Sohn wohlfühlt !
LG Heike
- Isolde
- Moderator
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- Wohnort: Kraichgau / vorh. Saarland + München
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Hallo liebe Saskia,
sei herzlich willkommen in unserem Forum,
schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast,
ich wünsche Dir auch einen guten Austausch - für das Thema Autismus haben wir ja auch eine ganz eigene Rubrik.
Da können sicher Dir noch manche Fragen beantwortet werden.
Fühl Dich bei uns wohl,
alles Gute - lieben Gruß - Isolde
sei herzlich willkommen in unserem Forum,
schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast,
ich wünsche Dir auch einen guten Austausch - für das Thema Autismus haben wir ja auch eine ganz eigene Rubrik.
Da können sicher Dir noch manche Fragen beantwortet werden.
Fühl Dich bei uns wohl,
alles Gute - lieben Gruß - Isolde
„Ich habe den lieben Gott in manchen Kneipen besser kennengelernt als in manchem Bibelkreis.“ Rainer Maria Schießler, Pfarrer in München St. Maximilian
Jonathans CFC-Syndrom + Unsere Vorstellung + https://www.facebook.com/CfcAngelDeutschland
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Hallo Saskia,
herzlich Willkommen.
Es verblüfft auch mich immer wieder, daß eure Kinder mit der Diagnose Autismus eigentlich einen hohen IQ haben, andererseits im wirklichen Leben nicht zurecht kommen (ich sag nur Kaugummi...).
Ich denke, Du wirst hier ganz viele Gleichgesinnte finden. Und auch den Eltern, deren Kinder noch nicht so alt sind wie Dein Sohn, wirst Du Mut machen.
Vielen Dank für Deine Vorstellung.
Und ich wünsche Dir einen interessanten Erfahrungsaustausch!
LG - Angela
herzlich Willkommen.
Es verblüfft auch mich immer wieder, daß eure Kinder mit der Diagnose Autismus eigentlich einen hohen IQ haben, andererseits im wirklichen Leben nicht zurecht kommen (ich sag nur Kaugummi...).
Ich denke, Du wirst hier ganz viele Gleichgesinnte finden. Und auch den Eltern, deren Kinder noch nicht so alt sind wie Dein Sohn, wirst Du Mut machen.
Vielen Dank für Deine Vorstellung.
Und ich wünsche Dir einen interessanten Erfahrungsaustausch!
LG - Angela
Angela mit Eric (*93) und Franz (*98)
beide mit Dravet-Syndrom
beide mit Dravet-Syndrom
Hallo Saskia, ich habe gerade Deine Zeilen gelesen... und ich finde so manches bekannte wieder. Auch unser Sohn war ein Wunschkind, es gab keine Beschwerden in der Schwangerschaft, die Geburt verlief schnell und bilderbuchmässig. Nur war er schon als Baby sehr unruhig, schrie viel und reagierte auf Veränderungen mehr als übellaunig. Unser (damaliger) Kinderarzt war der Meinung, ich wäre eine dieser hysterischen Mütter, die beim ersten Kind sowieso total überspannt und sich nur zuviele Gedanken machten. Jungs wären eben anders, brauchten länger, und selbst wenn er sich halt anders als Gleichaltrige verhielte (er sprach spät, dann aber sehr gut, er krabbelte nicht, lief mit 15 Monaten aber plötzlich wie ein Wiesel, Spielzeug interessierte ihn überhaupt nicht, dafür war er von allem elektrischen Kram furchtbar begeistert...), müsste ich ihn so nehmen wir er ist. Irgendeine dieser neumodischen Diagnosen würde daran ja auch nichts ändern. Und eine Weile habe ich mir das auch einreden lassen, immerhin sollte man zu seinem Kinderarzt Vertrauen haben. Jedenfalls bekam ich keine Überweisung ins SPZ. Aber nachdem die Probleme im Kiga kein Ende nahmen und mich die Erzieherin immer wieder auf ihren Verdacht ADHS ansprach, ich bei diesem Kinderarzt weiterhin auf taube Ohren stiess, haben wir den Arzt gewechselt. Da war unser Sohn drei. Nun ist er sechs, hat unzählige Gutachten und Klinikaufenthalte (im Moment wird er wieder medikamentös eingestellt) hinter sich. Das ADHS wurde bestätigt, der Verdacht auf Asperger steht weiterhin im Raum. Mittlerweile sind wir auch der Meinung, dass er in die Körperbehinderten-Schule eingeschult werden soll, weil das für ihn dort die optimalsten Bedingungen wären, schon allein wegen der sehr kleinen Klassen und der individuellen Förderung. Ich finde es traurig und ich bin wütend darüber, welches Nichtwissen von sogenannten Fachleuten in diesem Land herrscht und wie stark die Ausgrenzung und Abschiebung von diesen besonderen Kinder, vor allem an den Schulen betrieben wird. Die Kinder haben soviel Potential! Ich wünsche Dir und Deinem Sohn auf jeden Fall alles Liebe, viel Kraft und Durchhaltevermögen - und denke daran - Ihr seid nicht allein!
Katrin
Katrin
Tom (12/01), Frühkindlicher Autismus, umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen und Schwester Emely (03/04)
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Willkommen Saskia,
auch eines unserer vier Kinder hat das Asperger-Syndrom, er ist 13 und besucht mit dieser Diagnose ein normales staatliches Gymnasium. Als er in die Schule kam, eskalierten seine Probleme. Zuerst wurden Erziehungsfehler vermutet (was bei zwei extrem "gut gelungenen" älteren Geschwistern aber nicht ganz passte...), dann sollte die hohe Intelligenz (IQ ca. 125) schuld sein. Da meine beiden Ältesten sicher mindestens ebenso schlau, aber sozial völlig unauffällig waren/sind, habe ich das nicht geglaubt - leider kannte sich das SPZ, in dem wir ihn mit 8 Jahren vorstellten, mit Autismusstörungen nicht aus und schloss lediglich ADHS aus, den "Rest" nannten sie"sozial-emotionale Auffälligkeiten" und empfahlen uns, ihn in möglichst viele Kindergruppen zu integrieren...es war nicht sonderlich hilfreich, einen widerstrebenden Aspie zum Fußballtraining und Judo zu schicken, wie ihr euch denken könnt (er schaffte es natürlich, in kürzester Zeit hinausgeworfen zu werden). Interessiert war er hauptsächlich am Gameboyspielen (Pokemons), außerdem bedient er Computer und allen technischen Schnickschnack "nach Gefühl" ohne Anleitung - bei Menschen hat er leider mehr Probleme!
Zum Glück gab es auch immer auch etwas, das er sehr gut konnte: er ist sehr musikalisch, bekam daher Keyboard- und später auch Cellounterricht. Zwar muss ich ihn immer zum Üben "schleifen" (beides knapp 10 Minuten 5x/Woche), aber das Ergebnis klingt trotzdem gut. Er spielt jetzt im Mittelstufenorchester mit, wenn er auch nicht ganz einsieht, wozu es unbedingt "perfekt" werden soll - er selbst würde gleich was neues spielen, wenn das alte einigermaßen klappt...
"Perfekt" ist er auch auf dem Gymnasium nicht, aber seit der Diagnose vor knapp 2 Jahren (ambulant in der KJP, nachdem ich selbst dank Internet auf das Asperger-Syndrom gestoßen war) hat sich seine Lage sehr gebessert. Die Lehrer sind sehr hilfreich und bemüht, die Klassenkameraden wurden auf Wunsch meines Sohnes informiert. Seitdem gibt es viele Fortschritte, unter anderem hat er in den letzten beiden Jahren erstmals Kontakt zu Gleichaltrigen gefunden (dank seines "günstigen" Spezialinteresses "Pokemons, PC und Co.") und hat inzwischen sogar mehrere Freunde in seiner Klasse. Seit er in die Pubertät gekommen ist, wirkt er viel "normaler", kann mittlerweile bei Notwendigkeit sogar ein Gespräch führen. Zur Zeit ist er 10 Tage auf Schüleraustausch in Frankreich und wohnt dort allein in einer französischen Familie, das kann ich selbst kaum glauben (in der 4. Klasse wurde er wegen seines Verhaltens von der Abschlussfahrt ausgeschlossen!) Sehr geholfen hat ihm bei seiner Entwicklung sein jüngster Bruder, unser sehr soziales 5-jähriges Nesthäkchen: viele Entwicklungsschritte, die der Kleine vorgemacht hat (z.B. Guten Tag, bitte und danke sagen), hat der große Bruder staunend registriert und ab dann "bewußt" eingeübt, so dass er heute auf den ersten Blick viel weniger autistisch wirkt als früher.
Macht dein Sohn eine Verhaltenstherapie, um solche Dinge wie einkaufen gehen doch noch zu lernen? Du klingst sehr resigniert, das war ich früher auch - aber viele Autisten machen auch spät noch große Fortschritte, die man nicht für möglich gehalten hätte...
LG Marion
auch eines unserer vier Kinder hat das Asperger-Syndrom, er ist 13 und besucht mit dieser Diagnose ein normales staatliches Gymnasium. Als er in die Schule kam, eskalierten seine Probleme. Zuerst wurden Erziehungsfehler vermutet (was bei zwei extrem "gut gelungenen" älteren Geschwistern aber nicht ganz passte...), dann sollte die hohe Intelligenz (IQ ca. 125) schuld sein. Da meine beiden Ältesten sicher mindestens ebenso schlau, aber sozial völlig unauffällig waren/sind, habe ich das nicht geglaubt - leider kannte sich das SPZ, in dem wir ihn mit 8 Jahren vorstellten, mit Autismusstörungen nicht aus und schloss lediglich ADHS aus, den "Rest" nannten sie"sozial-emotionale Auffälligkeiten" und empfahlen uns, ihn in möglichst viele Kindergruppen zu integrieren...es war nicht sonderlich hilfreich, einen widerstrebenden Aspie zum Fußballtraining und Judo zu schicken, wie ihr euch denken könnt (er schaffte es natürlich, in kürzester Zeit hinausgeworfen zu werden). Interessiert war er hauptsächlich am Gameboyspielen (Pokemons), außerdem bedient er Computer und allen technischen Schnickschnack "nach Gefühl" ohne Anleitung - bei Menschen hat er leider mehr Probleme!
Zum Glück gab es auch immer auch etwas, das er sehr gut konnte: er ist sehr musikalisch, bekam daher Keyboard- und später auch Cellounterricht. Zwar muss ich ihn immer zum Üben "schleifen" (beides knapp 10 Minuten 5x/Woche), aber das Ergebnis klingt trotzdem gut. Er spielt jetzt im Mittelstufenorchester mit, wenn er auch nicht ganz einsieht, wozu es unbedingt "perfekt" werden soll - er selbst würde gleich was neues spielen, wenn das alte einigermaßen klappt...
"Perfekt" ist er auch auf dem Gymnasium nicht, aber seit der Diagnose vor knapp 2 Jahren (ambulant in der KJP, nachdem ich selbst dank Internet auf das Asperger-Syndrom gestoßen war) hat sich seine Lage sehr gebessert. Die Lehrer sind sehr hilfreich und bemüht, die Klassenkameraden wurden auf Wunsch meines Sohnes informiert. Seitdem gibt es viele Fortschritte, unter anderem hat er in den letzten beiden Jahren erstmals Kontakt zu Gleichaltrigen gefunden (dank seines "günstigen" Spezialinteresses "Pokemons, PC und Co.") und hat inzwischen sogar mehrere Freunde in seiner Klasse. Seit er in die Pubertät gekommen ist, wirkt er viel "normaler", kann mittlerweile bei Notwendigkeit sogar ein Gespräch führen. Zur Zeit ist er 10 Tage auf Schüleraustausch in Frankreich und wohnt dort allein in einer französischen Familie, das kann ich selbst kaum glauben (in der 4. Klasse wurde er wegen seines Verhaltens von der Abschlussfahrt ausgeschlossen!) Sehr geholfen hat ihm bei seiner Entwicklung sein jüngster Bruder, unser sehr soziales 5-jähriges Nesthäkchen: viele Entwicklungsschritte, die der Kleine vorgemacht hat (z.B. Guten Tag, bitte und danke sagen), hat der große Bruder staunend registriert und ab dann "bewußt" eingeübt, so dass er heute auf den ersten Blick viel weniger autistisch wirkt als früher.
Macht dein Sohn eine Verhaltenstherapie, um solche Dinge wie einkaufen gehen doch noch zu lernen? Du klingst sehr resigniert, das war ich früher auch - aber viele Autisten machen auch spät noch große Fortschritte, die man nicht für möglich gehalten hätte...
LG Marion
- Sabrina1987
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Hallo Saskia,
auch von mir ein "Herzliches Willkommen"!
was Du so über die Babyjahre Deines Sohnes schreibst, klingt es genauso wie bei uns! Auch Lars war ein relativ ruhiges und unkompliziertes Kind. Im Kiga wurde er dann aber auffälliger und je älter er wurde, desto mehr wurde uns klar, daß er nicht so ist, wie die anderen Kinder. Dank einer sehr engagierten Grundschule verlief diese Zeit einigermaßen entspannt, aber nicht unauffällig. Kurz vor dem Übertritt aufs Gymnasium bekamen wir unsere Diagnose und haben die Lehrer (später auch die Eltern der Mitschüler) informiert.
Ich kann nicht genug betonen, wie hilfreich es ist, wenn die Schule hinter einem steht. Ich lese hier so oft, wie "Pädagogen" Diagnosen ignorieren und den Eltern Steine ohne Ende in den Weg legen. ich bin sehr froh, daß wir da mehr "Glück" haben. Toi! Toi! Toi!
Für unsere "besonderen" Kinder ist es in erster Linie wichtig, daß sie sich wohl fühlen. ich wünsche Dir eine gute Zeit in diesem Forum.
LG Heike
auch von mir ein "Herzliches Willkommen"!
was Du so über die Babyjahre Deines Sohnes schreibst, klingt es genauso wie bei uns! Auch Lars war ein relativ ruhiges und unkompliziertes Kind. Im Kiga wurde er dann aber auffälliger und je älter er wurde, desto mehr wurde uns klar, daß er nicht so ist, wie die anderen Kinder. Dank einer sehr engagierten Grundschule verlief diese Zeit einigermaßen entspannt, aber nicht unauffällig. Kurz vor dem Übertritt aufs Gymnasium bekamen wir unsere Diagnose und haben die Lehrer (später auch die Eltern der Mitschüler) informiert.
Ich kann nicht genug betonen, wie hilfreich es ist, wenn die Schule hinter einem steht. Ich lese hier so oft, wie "Pädagogen" Diagnosen ignorieren und den Eltern Steine ohne Ende in den Weg legen. ich bin sehr froh, daß wir da mehr "Glück" haben. Toi! Toi! Toi!
Für unsere "besonderen" Kinder ist es in erster Linie wichtig, daß sie sich wohl fühlen. ich wünsche Dir eine gute Zeit in diesem Forum.
LG Heike
Heike (02/68)mit Lars (06/97), Asperger Autist
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- saskia und a.
- REHAkids Urgestein
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- Registriert: 14.03.2008, 09:46
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Hallo an alle,
vielen Dank für die freundliche Begrüßung.
Alexander bekommt z.Zt. in der Tagesstätte Einzel und Gruppensozialtraining und er geht noch zu einer Psychosozialen Jungengruppe. Darüberhinaus geht er noch in die therapeutische Fußballgruppe und Reiten an seiner Schule.Er hat natürlich jetzt mehr Zeit für Therapien seit er vom G 8 -Streß befreit ist.
In dem Sozialtraining wird Einkaufen und so alltägliches Verhalten schon trainiert, da macht er es auch unter Zwang. Aber so freiwillig und aus Spaß würde er nie etwas kaufen. Er sieht da ,denke ich auch ,garkeinen Sinn darin. Es wird gegessen was zuhause ist (er ißt eh immer das gleiche) oder halt nichts. Ich glaube so z.b. den Spaß durch Geschäfte zu gehen und sich was zu kaufen kann er überhaupt nicht nachvollziehen
Liebe Grüße
Saskia
vielen Dank für die freundliche Begrüßung.
Alexander bekommt z.Zt. in der Tagesstätte Einzel und Gruppensozialtraining und er geht noch zu einer Psychosozialen Jungengruppe. Darüberhinaus geht er noch in die therapeutische Fußballgruppe und Reiten an seiner Schule.Er hat natürlich jetzt mehr Zeit für Therapien seit er vom G 8 -Streß befreit ist.
In dem Sozialtraining wird Einkaufen und so alltägliches Verhalten schon trainiert, da macht er es auch unter Zwang. Aber so freiwillig und aus Spaß würde er nie etwas kaufen. Er sieht da ,denke ich auch ,garkeinen Sinn darin. Es wird gegessen was zuhause ist (er ißt eh immer das gleiche) oder halt nichts. Ich glaube so z.b. den Spaß durch Geschäfte zu gehen und sich was zu kaufen kann er überhaupt nicht nachvollziehen
Liebe Grüße
Saskia
saskia mit A.( 5/91 )Asperger Syndrom
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