Mein Sohn und ich

Hier könnt ihr euch und euer Kind bzw. eure Kinder vorstellen.

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Julie88
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Julie88 »

melly210 hat geschrieben: 04.10.2023, 12:09 Ich wollte dir einfach mal Hut ab sagen, das klingt als ob du dich ganz toll um deinen Sohn kümmerst ! Der Kindergarten klingt nicht so ideal, aber wenn es bei euch nur den gibt, muss es wohl der sein. Eine Tagesmutter würde ich bei einem Vierjährigen persönlich eher nicht mehr nehmen, weil die meist jüngere Kinder haben (unter 3). Ich würde meinen, bleib stark dem Kindergarten gegenüber, aber such mit ihnen gemeinsam einen Weg, nicht gegen die Pädagogen. Das ist generell nicht gut, und wenn ein Wechsel nicht geht schon gar nicht.

Und generell: Frühförderung ist sicher gut, ggf wäre auch eine richtige Diagnostik an einem SPZ gut. Ggf rät euch das dann die Frühförderstelle. Und wenn er so deutlich Wahrnehmungsstörungen hat, wäre sicher auch Ergotherapie gut. Da wäre der Kinderarzt für Ergo Überweisung und ggf SPZ der Ansprechpartner.

Mein Sohn hat übrigens auch Wahrnehmungsstörungen (und UEMF/motorische Dyspraxie). Im Alter deines Sohnes hätte ich Autismus auch für möglich gehalten. Sein Verhalten hat sich aber dann sobald die Ergo bezüglich seiner Wahrnehmungsstörungen gegriffen hat stark normalisiert. Schau dir bezüglich Ergo ruhig mehrere Praxen an falls mehrere zur Auswahl sind, die Qualitätsunterschiede in dem Bereich sind leider groß.
Hallo Melly,

vielen Dank für deine Antwort und den Zuspruch. Irgendwie fühlt man sich nach dem ganzen Druck und der Kommentare von den Erzieherinnen wie eine Rabenmutter und als würde man nichts hinbekommen. Da tut es echt gut sowas zu lesen.

Es ist irgendwie auch schwer, denn obwohl es eine Integrationsgruppe ist, scheint es als wäre mein Sohn irgendwie das schwarze Schaf darunter und irgendwie lässt das dann an einem zweifeln, ob man nicht doch einiges falsch gemacht hat wobei ich meinen Sohn eigentlich absolut nicht als schwierig empfinde. Er hat eben andere Bedürfnisse.

Liebe Grüße

Julie
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Simone 0
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Simone 0 »

Du machst alles richtig, du erkennst dass Dein Sohn aktuell nicht in der Lage ist den Kindergarten zu besuchen. Im Hinblick auf den drohenden Streit mit dem Kindsvater würde ich die Leitung des Kindergartens bitten ein Schreiben auszustellen dass Dein Sohn aufgrund seiner Probleme mit der Wahrnehmung aktuell nicht in den Kindergarten eingewöhnt werden kann. Parallel würde ich dies beim Kinderarzt oder wo auch immer ihr als nächstes seid ansprechen, damit es auch bei einem Arzt in den Unterlagen ersichtlich ist. Sollte es zum ( gerichtlichen) Streit mit dem Kindsvater kommen hast Du Beweise dass Du alles versucht hast, so kann es Dir nicht negativ ausgelegt werden.

Ansonsten solltest Du Dir schonmal ein dickes Fell zulegen. Handle immer nach Deinem Bauchgefühl, egal was andere sagen.
Mami eines tollen Asperger Girls (*2013) :)
catvin
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von catvin »

Hallo Julie,
Schon mal an Hochsensibel gedacht?
Ist offiziell keine Krankheit, aber würde einiges Erklären.
Mein ist auch Hochsensibel, ich wusste nicht das es das gibt und ich das auch habe. Fand früher z B. immer seltsam das andere so heiss Spülen.
Wenn es oft zu Laut, zu hell, zu heiss (Baden), zu Kratzig ist, oder auch gewisse Gerüche übelkeit auslösen. Könnte es auch daran liegen.
Oft ist es in Kombination mit hoher Begabung verbunden. Lass ihn einfach komplett auf alles Testen. Und sorry aber lass dir blos nix einreden.
Eingewöhnung hin oder her. Aber mit 4 Jahren von Machtkampf sprechen ? Mir haben Sie damals gesagt jedes Kind muss Mittagsschlaf halten. Tja meiner hat mit 5 Monaten 2x 15 Minuten am Tag geschlafen. Und mit 18 Monaten ganz aufgehört Tagsüber zu schlafen..... Und mit 3 wollte er auch nicht wieder damit anfangen.
Jedes Kind ist anderes und nur weil er nicht ins Schema passt heisst es lange bicht das DU etwas Falsch machst.
Liebe Grüße Silvia
Sohn *2011
HSP, ADHS, LRS, leichte ASS + (Hops Syndrom nach Unfall)

Silvia *1968 (seit 1998 Diagnostiziert)
HSP, ADHS, LRS,
Jodie
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Jodie »

Hallo,
Du hast hier ja schon gute Antworten bekommen.
Ich habe das Gefühl, dass du deinen Sohn und seine Bedürfnisse sehr gut auf dem Schirm hast.

Mein Sohn, Ben, war in manchen Dingen deinem ähnlich. Und das Theater mit dem Kindergarten kenne ich auch, nur dass es bei uns kein integrativer war. Eingewöhnung gab es nicht. Man sollte sein Kind sofort abgeben. Während bei den anderen Kindern die Zeit, die sie im Kindergarten blieben immer weiter verlängert wurde, wurde sie bei Ben immer weiter verkürzt. :shock:
Mir wurden eineinhalb Jahre Vorwürfe gemacht, dass ich mit dem Kind alles falsch mache, weil er so komisch ist. Dann haben sie zum zweiten Mal die Sozialpädagogin geholt und die meinte dann, ob Ben vielleicht im Autismus Spektrum wäre. Daraufhin habe ich ihn diagnostizieren lassen. Und ja, sie hatte recht. Leider war es ab da noch schwieriger im Kindergarten, so als ob sie versuchen wollten Ben den Autismus abzuerziehen. Ben hat irgendwann schon hysterisch geweint, wenn man nur das Wort Kindergarten gesagt hat. Dann kam Corona und der Kindergarten war zu. Ich hatte plötzlich ein glückliches Kind ohne Albträume etc. Wir haben ihn dann aus dem Kindergarten raus genommen und einen anderen gesucht. Das hat zwar ein paar Monate gedauert, aber es hat zum Glück geklappt.
Ich hatte auch von Anfang an ein schlechtes Gefühl und hab dem Druck von außen, dass er in den Kindergarten muss, nachgegeben. War nicht schön und es tut mir im Nachhinein immer noch furchtbar leid, dass er das so lange durchmachen musste...

Würde es deinem Sohn helfen, wenn er einen Integrationshelfer im Kindergarten hätte der immer dabei ist? Jemand, der auf seine Bedürfnisse eingehen kann und mit ihm ein ruhiges Plätzchen aufsuchen kann.
Oder ist es die Trennung von dir?
Mir ist erst vor kurzem klar geworden, dass mein Sohn sich wahrscheinlich so schwer von mir trennen konnte, weil er das mit der Objektpermanenz erst viel später verstanden hat (evtl immer noch anders wahrnimmt).

Hoffentlich findest du bald eine Lösung die für euch gut passt. Man braucht ein dickes Fell wenn man ein Kind hat, das anders ist. :D

Viele Grüße
Jodie
4/16 Ben, Autismusspektrumstörung :alien:
Julie88
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Julie88 »

Jodie hat geschrieben: 05.10.2023, 06:28 Hallo,
Du hast hier ja schon gute Antworten bekommen.
Ich habe das Gefühl, dass du deinen Sohn und seine Bedürfnisse sehr gut auf dem Schirm hast.

Mein Sohn, Ben, war in manchen Dingen deinem ähnlich. Und das Theater mit dem Kindergarten kenne ich auch, nur dass es bei uns kein integrativer war. Eingewöhnung gab es nicht. Man sollte sein Kind sofort abgeben. Während bei den anderen Kindern die Zeit, die sie im Kindergarten blieben immer weiter verlängert wurde, wurde sie bei Ben immer weiter verkürzt. :shock:
Mir wurden eineinhalb Jahre Vorwürfe gemacht, dass ich mit dem Kind alles falsch mache, weil er so komisch ist. Dann haben sie zum zweiten Mal die Sozialpädagogin geholt und die meinte dann, ob Ben vielleicht im Autismus Spektrum wäre. Daraufhin habe ich ihn diagnostizieren lassen. Und ja, sie hatte recht. Leider war es ab da noch schwieriger im Kindergarten, so als ob sie versuchen wollten Ben den Autismus abzuerziehen. Ben hat irgendwann schon hysterisch geweint, wenn man nur das Wort Kindergarten gesagt hat. Dann kam Corona und der Kindergarten war zu. Ich hatte plötzlich ein glückliches Kind ohne Albträume etc. Wir haben ihn dann aus dem Kindergarten raus genommen und einen anderen gesucht. Das hat zwar ein paar Monate gedauert, aber es hat zum Glück geklappt.
Ich hatte auch von Anfang an ein schlechtes Gefühl und hab dem Druck von außen, dass er in den Kindergarten muss, nachgegeben. War nicht schön und es tut mir im Nachhinein immer noch furchtbar leid, dass er das so lange durchmachen musste...

Würde es deinem Sohn helfen, wenn er einen Integrationshelfer im Kindergarten hätte der immer dabei ist? Jemand, der auf seine Bedürfnisse eingehen kann und mit ihm ein ruhiges Plätzchen aufsuchen kann.
Oder ist es die Trennung von dir?
Mir ist erst vor kurzem klar geworden, dass mein Sohn sich wahrscheinlich so schwer von mir trennen konnte, weil er das mit der Objektpermanenz erst viel später verstanden hat (evtl immer noch anders wahrnimmt).

Hoffentlich findest du bald eine Lösung die für euch gut passt. Man braucht ein dickes Fell wenn man ein Kind hat, das anders ist. :D

Viele Grüße
Jodie
Hallo Jodie,

das was du da beschreibst, so ist es bei uns leider auch. Ich weiß nicht, ob Max ins Autismus-Spektrum fällt. Auf der einen Seite hat er wirklich deutliche Anzeichen, auf der anderen Seite wirkt er aber doch sehr sozial und lacht auch sehr viel. Wobei er als Baby schon immer eine ganz klare Struktur brauchte, starke Geruchsempfindlichkeit hat und auch immer nur von sich aus kuscheln will und das eher selten. es ist schwer sowas als Mutter einzuschätzen. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl dass er einfach sehr anders ist. Was für mich eigentlich absolut nichts Schlechtes bedeutet, aber wohl für die Gesellschaft nicht in Ordnung ist, weil man nicht der Norm

Daher weiß ich nicht ob uns eine Integrationskraft überhaupt zustünde. Ich glaube, dass es ihm damit wesentlich einfacher fallen würde. Aber auch die Trennung von mir scheint ein sehr großer Grund zu sein. Ich hatte das bisher aucg nicht auf den Schirm, weil er zuvor eigentlich nie anhänglich war.

Tatsächlich meinte die Erzieherin zu mir, ich solle es ihm zu Hause nicht zu schön machen, dann würde er gerne in den Kindergarten gehen und da bleibt einem erst mal die Sprache weg.

Ich musste ihn von Tag 1 an abgeben und gleich gehen und ich denke, dass das was in ihm ausgelöst hat.

Sollte die Heilerziehungspädagogin, die jetzt dann aus dem Urlaub zurück ist, ähnliche Anzeichen sehen, hoffe ich dass ich es dort nochmal ansprechen kann.

Und wenn es nicht klappt irgendwie versuchen woanders einen Platz zu bekommen wobei das hier fast ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Vielen lieben Dank für deine Antwort. Es ist sehr aufbauend verstanden zu werden.

Liebe Grüße

Julie
Sandra9902
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Sandra9902 »

Hallo Julie,

lass dich nicht verunsichern, du hast deinen Sohn sehr gut im Blick. Was der Kindergarten da so von sich gibt, ist wirklich unglaublich! Gut, dass du das auch so sehen kannst und dich nicht verunsichern lässt.
Mein Sohn ist ein Autist und er ist sehr fröhlich, lacht gerne, kann Späße machen und ist ein sehr sozialer Mensch, der Kontakte sehr mag. Er kann sie nicht immer adäquat gestalten aber in den Jahren, er ist jetzt 24 , ist es viel besser geworden. Er hat auch ein unglaubliches Gefühl für Menschen. Er spürt sofort, ob er so wie er ist, ehrlich angenommen wird oder nicht.
Das schreibe ich weil du angedeutet hast, dass das eher nicht zu Autismus passt.
Ich muss es auch nochmal loswerden, dass du deinen Sohn mit so viel Empathie und Liebe beobachtest und förderst und im Blick hast, da hat er in dir eine große Konstante in seinem Leben.

Viele Grüße, Sandra
Sandra mit Sohn, geb. 1999, frühkindlicher Autist,gb, ADHS, Epilepsie, anfallsfrei
Tochter, geb. 2002
Julie88
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Julie88 »

Simone 0 hat geschrieben: 04.10.2023, 14:34 Du machst alles richtig, du erkennst dass Dein Sohn aktuell nicht in der Lage ist den Kindergarten zu besuchen. Im Hinblick auf den drohenden Streit mit dem Kindsvater würde ich die Leitung des Kindergartens bitten ein Schreiben auszustellen dass Dein Sohn aufgrund seiner Probleme mit der Wahrnehmung aktuell nicht in den Kindergarten eingewöhnt werden kann. Parallel würde ich dies beim Kinderarzt oder wo auch immer ihr als nächstes seid ansprechen, damit es auch bei einem Arzt in den Unterlagen ersichtlich ist. Sollte es zum ( gerichtlichen) Streit mit dem Kindsvater kommen hast Du Beweise dass Du alles versucht hast, so kann es Dir nicht negativ ausgelegt werden.

Ansonsten solltest Du Dir schonmal ein dickes Fell zulegen. Handle immer nach Deinem Bauchgefühl, egal was andere sagen.
Vielen lieben Dank für die hilfreichen Tipps. Das ist eine gute Idee.
Julie88
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Julie88 »

catvin hat geschrieben: 04.10.2023, 15:28 Hallo Julie,
Schon mal an Hochsensibel gedacht?
Ist offiziell keine Krankheit, aber würde einiges Erklären.
Mein ist auch Hochsensibel, ich wusste nicht das es das gibt und ich das auch habe. Fand früher z B. immer seltsam das andere so heiss Spülen.
Wenn es oft zu Laut, zu hell, zu heiss (Baden), zu Kratzig ist, oder auch gewisse Gerüche übelkeit auslösen. Könnte es auch daran liegen.
Oft ist es in Kombination mit hoher Begabung verbunden. Lass ihn einfach komplett auf alles Testen. Und sorry aber lass dir blos nix einreden.
Eingewöhnung hin oder her. Aber mit 4 Jahren von Machtkampf sprechen ? Mir haben Sie damals gesagt jedes Kind muss Mittagsschlaf halten. Tja meiner hat mit 5 Monaten 2x 15 Minuten am Tag geschlafen. Und mit 18 Monaten ganz aufgehört Tagsüber zu schlafen..... Und mit 3 wollte er auch nicht wieder damit anfangen.
Jedes Kind ist anderes und nur weil er nicht ins Schema passt heisst es lange bicht das DU etwas Falsch machst.
Liebe Grüße Silvia
Hallo Silivia,

daran hab ich tatsächlich als Erstes gedacht. Und du hast defintiv recht. Man sollte sich nochts einreden lassen nur weil nicht alles nach Schema F läuft. Frustrierend ist es trotzdem und ich merke erst jetzt, welch veraltete Erziehungsansichten manche Erzieherinnen und Eltern noch in sich

Vielen Dank für deine Antwort und liebe Grüße

Julie
Julie88
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Julie88 »

Sandra9902 hat geschrieben: 05.10.2023, 08:20 Hallo Julie,

lass dich nicht verunsichern, du hast deinen Sohn sehr gut im Blick. Was der Kindergarten da so von sich gibt, ist wirklich unglaublich! Gut, dass du das auch so sehen kannst und dich nicht verunsichern lässt.
Mein Sohn ist ein Autist und er ist sehr fröhlich, lacht gerne, kann Späße machen und ist ein sehr sozialer Mensch, der Kontakte sehr mag. Er kann sie nicht immer adäquat gestalten aber in den Jahren, er ist jetzt 24 , ist es viel besser geworden. Er hat auch ein unglaubliches Gefühl für Menschen. Er spürt sofort, ob er so wie er ist, ehrlich angenommen wird oder nicht.
Das schreibe ich weil du angedeutet hast, dass das eher nicht zu Autismus passt.
Ich muss es auch nochmal loswerden, dass du deinen Sohn mit so viel Empathie und Liebe beobachtest und förderst und im Blick hast, da hat er in dir eine große Konstante in seinem Leben.

Viele Grüße, Sandra
Hallo Sandra,

das hört sich tatsächlich auch ähnlich an wie bei meinem Sohn und du beschreibst deinen Sohn sehr liebevoll. Es ist schön zu lesen, dass man mit der Ansicht, wie man für sein Kind da sein und es begleiten möchte nicht alleine ist und dass man von Außen oft noch den Vorwurf bekommt man würde sie überbehüten und nicht konsequent genug sein.
Ja genau, das habe ich angedeutet. Ich selbst habe tatsächlich von Müttern mit autistischen Kindern häufig genau das geleseb, was du beschreibst. Dass sie eben schon sehr empathisch sind und auch sozial sein können. Angedeutet habe ich es daher, weil mir das bisher immer als Gegenargument gebracht wurde und es mich leider auch etwas verunsichert. Testen lasse ich ihn trotzdem, ich spüre einfach dass da was ist und er sollte, wenn es wirklich der Fall sein sollte die bestmögliche Unterstützung bekommen.

Ich bekomme hier so viele Antworten und ich bewundere euch alle für eure Standhaftigkeit und dass ihr euch so für eure Kinder einsetzt und alle sehr selbstbewusst zu sein scheint. Ich wünschte ich könnte mich besser durchsetzen. Mir fallen solche sozialen Interaktionen mit den Erzieherinnen selbst unheimlich schwer. Ich fühle mich selbst und meinen Sohn ihn ein Krosett gedrängt, dass die Gesellschaft uns aufdrücken möchte. Das ist manchmal schwer auszuhalten.

Vielen lieben Dank für die liebe Nachricht!

Liebe Grüße Julie
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Sandra9902
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Re: Mein Sohn und ich

Beitrag von Sandra9902 »

Hallo nochmal☺️,

du wirst da reinwachsen. Wir haben doch alle erst lernen müssen, uns durchzusetzen, selbstbewußt Gespräche zu führen usw. Mit einer Diagnose ist es vielleicht einfacher. Dass Sozialverhalten und Empathie als Ausschlußkriterium für Autismus gehalten wird, zeigt, dass die, die sowas sagen, nicht ruchtig informiert sind über ASS. Leider gehören da auch sehr oft offizielle Stellen wie SPZ, psychiatrische Praxen dazu. Es ist so wichtig, die richtige Anlaufstelle für die Diagnostik zu finden. Z.B. eine sehr erfahrene, darauf spezialisierte KJP.
Ganz viele Menschen, auch Ärzte, staunen oft über die ganz klare, einwandfrei gestellte Diagnose meines Sohnes. Er geht auf andere Menschen zu, besonders auf hübsche Mädels, hat dabei einen unglaublichen Charme, Interesse an seinem Gegenüber. Er kuschelt gerne auf dem Sofa mit mir, braucht viel Nähe.
Andererseits hat er aber eben auch sehr klassische Verhaltensweisen, so wie dein Sohn auch.
Du bist nicht alleine, du schaffst das, du wächst da rein, ganz sicher!

Liebe Grüße, Sandra
Sandra mit Sohn, geb. 1999, frühkindlicher Autist,gb, ADHS, Epilepsie, anfallsfrei
Tochter, geb. 2002
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