ich bin Ebi. Ich lebe zusammen mit meinem Lebenspartner in Süddeutschland in einem großen Haus.
Vor fast einem Jahr haben wir spontan eine 5-köpfige Flüchtlingsfamilie aus der Ukraine aufgenommen.
Mit dabei ist der 10-jährige Vladi, frühkindlicher Autismus, nonverbal, Epilepsie.
Vladi und ich waren vom ersten Tag an beste Freunde. Vielleicht hat er irgendwie gespürt das ich mit meinem ADHS auch ein "besonderes Kind" geblieben bin.
Bis dahin hatte ich von Autismus nicht viel Ahnung, dachte immer das sind die Kinder die keine Berührungen mögen und einen nicht direkt anschauen können und keine Gefühle zeigen können...
Vladi hat mir gleich am ersten Abend gezeigt dass es unterschiedliche Ausprägungen gibt. Vladi grinst mich an, will mit mir spielen, mit mir rumraufen, kabbeln, schmusen, kichert, und wenn ich ihn kitzel dann gackert er in den höchsten Tönen und will gar nicht mehr aufhören.
Kurzum, Vladi hat mein Herz erobert und auch das meines Lebenspartners. Vladi ist natürlich auch laut. Und das heisst LAUT. Wenn er oben in der Mietwohnung nachts rumtrampelt, dann ist das etwa wie ein Erdbeben der Stärke 4. Aber ich als Vermieter und mein Lebenspartner können das ab. Wir können schließlich auch bei Gewitter gut schlafen.
Ich hab den Eltern geholfen sich im Dschungel der verschiedenen Zuständigkeiten und Leistunsträgern zurecht zu finden. Wo muss man was beantragen, wie ist das mit der Schulbegleitung. Ich kommunizier mit Kreissozialamt, Städtisches Sozialamt, Jobcenter und AOK und Medizinischem Dienst, mit Schule und Kinderarzt und Kinderpsychiater.
Vladi hat jetzt einen GdB von 80% bekommen und so wie es aussieht Pflegestufe 4.
Unser nächstes Projekt ist die Bude "barrierefrei" zu gestalten. Das heißt:
- Schallschutzmaßnahmen: Bodendämmung, Wände, etc.
- Tür- und Fenstersicherungen
- Zaun um den Garten damit Vladi auch draussen sich bissle entfalten kann
