Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Hier könnt ihr euch und euer Kind bzw. eure Kinder vorstellen.

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Mikai
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Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von Mikai »

Unsere Tochter (6) besucht einen integrativen KIGA. Im SPZ wurde sie mit dem BUEVA III getestet.
Wenn man das Ergebnis von t-Werten in IQ-Punkte umrechnet, kommt man auf einen IQ von 45.
Für dieses Jahr hoffen wir, dass sie von der Einschulung zurückgestellt wird (Atteste vom SPZ, KIGA & Therapeuten liegen vor).
Wir hatten eigentlich für nächstes Jahr eine Einschulung in einer integrativen Regelschule geplant und fragen uns jetzt, ob das mit diesem Testergebnis überhaupt noch möglich ist.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Der Test ist ein non-verbaler Test, da unsere Tochter meistens nur einzelne Wörter spricht. (Sie beherrscht auch ganze Sätze, setzt diese aber nur sporadisch ein).
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anna h.
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von anna h. »

Hallo Mikai,
Wir hatten eigentlich für nächstes Jahr eine Einschulung in einer integrativen Regelschule geplant und fragen uns jetzt, ob das mit diesem Testergebnis überhaupt noch möglich ist.
Echte Inklusion hängt nicht von dem IQ der Kinder ab.
Schaut Euch die Schule an, wie dort Inklusion gelebt wird und entscheidet danach.
LG
Anna H.
kati543
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von kati543 »

Hallo,
wenn die Schule Inklusion wirklich lebt, dann ist es möglich. Ansonsten wird man immer tausend Gründe finden, warum es absolut gar nicht gehen kann.

Tatsächlich wurden im Schuljahr 21/22 von den ca. 103.000 Schülern mit Förderbedarf Geistige Entwicklung immerhin rund 14.000 Schüler inklusiv beschult (Quelle: Schulstatistik der KMK). Es muß also möglich sein, wenn man denn will … ;-)

Des Weiteren würde ich einen IQ-Test im Vorschulalter insbesondere bei Kindern, die in ihrer Entwicklung so weit zurück sind, wie es nun mal bei geistig behinderten Kindern der Fall ist, einfach keine große Bedeutung beimessen. Mein Jüngster hatte damals ebenfalls einen IQ unter 50 und damit eine mittelgradige geistige Behinderung. Danach kamen immer mehr Diagnosen. Ja, das ist blöd, aber kennt man genaue Diagnosen, kann man das auch behandelt, therapieren oder ggf. mit Hilfsmitteln versorgen. Beim letzten Test hatte Junior einen IQ von 68 … das ist ganz knapp unter der Lernbehinderung. Zum Glück hatten wir immer Regelschulen gefunden, die die Inklusion voll mitgetragen haben. Der Kleine hatte schon im Kindergarten einen I-Platz und in der Schule ab der 1. Klasse mit Schulbegleitung in die Inklusion. Heute ist er in der 9. Klasse und wird mittlerweile nach Förderbedarf Lernen beschult.

LG
Katrin
Katrin (Epilepsie)
O. (Frühk. Autismus (HFA), Sprachentwicklungsstörung, Ptosis, Hypotonie, AVWS, LRS, Valproatembryopathie)
D. (geistige Behinderung, Frühk. Autismus, Epilepsie, Fettstoffwechselstörung (HeFH), Esstörung, Taub R, Trigonoceph., Hypertonie, Opticushypoplasie, Mikrodeletion 3p26.3, Valproatembryopathie, Z.n. Schädelbasisfraktur)
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Sigrid Zas
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von Sigrid Zas »

Hi,

Gelingende Inklusion hängt von den Rahmenbedingungen ab. Unsere Tochter mit einem IQ immer um die 45 rum war bis zur 7. Klasse in der Inklusion. Dann sind wir in das Förderzentrum GE gewechselt.

Euch wünsche ich eine gute Schule.

VG Sigrid
Sigrid mit Tochter L *2005 geistig behindert, nach umfangreicher Diagnostik immer noch ohne Diagnose
Mikai
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von Mikai »

Hat jemand mit dem BUEVA III Erfahrung? Es ist ja offensichtlich kein IQ-, sondern Entwicklungstest. Unsere Tochter schnitt sehr schlecht ab. Es wurde aber auch kein weiterer Test gemacht (obwohl das ja so empfohlen wird, wenn sehr schlechte Werte rauskommen)…..
Nuerteimummy
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von Nuerteimummy »

Ich befinde mich in der Situation, Inklusions- oder Förderzentrum für meinen Sohn zu wählen, der dieses Jahr in die Schule kommt. Er ist Autist und hat beim letzten IQ-Test 50 Punkte erzielt. Wir sind Ausländer und kennen daher die Schulbildung in Deutschland nicht. Ich habe mit seiner Kindergärtnerin und Schulleiterin gesprochen, auch mit seiner Ergotherapeutin und mit einem Mann aus dem Autismuszentrum in unserer Stadt... alle raten ihm, erst ins Förderzentrum zu gehen und zu wechseln, wenn es ihm besser geht. Beim Förderzentrum habe ich für ihn immer noch kein gutes Gefühl. welche erfahrungen haben sie mit euer kindern in den inklusiven gruppen gemacht?
LG Nuerteimummy.
son Dec 2016...early childhood autism and moderate intellectual disability
melly210
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von melly210 »

Ich persönlich würde die Frage Inklusion oder nicht auch davon abhängig machen wie sehr sich die Bedürfnisse des Kindes von "Normkindern" unterscheiden. Ich denke Inklusion ist super bei Kindern die nur beim lernen etwas langsamer sind, da ggf angepasste Aufgaben und Orientierung brauchen, oder die Hilfsmittel wegen körperlicher Probleme brauchen.

Hätte ich dagegen ein schwer mehrfach behindertes Kind oder eines daß geistig so stark eingeschränkt ist daß lesen, schreiben und Co komplett außer Frage stehen, würde ich nicht Inklusion wählen. Ich denke dann bringen die sehr kleinen Klassen und der komplett an das Kind angepasste Unterricht an einer Förderschule dem Kind mehr.
Söhnchen (02/2015) mit motorischer Dyspraxie und Wahrnehmungsstörungen
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JeanetteZ
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Re: Mittelgradige geistige Behinderung / Schule

Beitrag von JeanetteZ »

Wir sind auch gerade im AOSF Verfahren für unsere Tochter. Kommt dieses Jahr in die Schule hat PWS und spricht undeutlich bis wenig. Die Grundschule hat aber signalisiert, wir schaffen das mit der Inklusion. Ansonsten steht nur eine Schule für Körperbehinderung zur Auswahl, das ist ja überhaupt nicht passen. Auch wenn der letzte IQ Test in der Schule bei 50 lag, sonst waren die immer besser, möchte ich erst mal die Inklusion versuchen. Wir sind aber auch noch auf der Suche nach einer Schule für den Plan B. Man ist ja mit den Lehrern im Austausch, also wenn die Inklusion nicht funktioniert, kann man immer noch wechseln. Man kennt doch sein Kind, wenn es sonst einen fitten Eindruck macht, unsere Maus versteht alles kann alles umsetzen, dann sollte man die Inklusion doch erst mal versuchen.
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