Bis vor ein paar Jahren dachte ich, zwei "normale", gesunde Kinder zu haben, aber mittlerweile haben sich doch einige Baustellen bei uns herauskristallisiert.
Meine 10jährige Tochter hat ADHS und psychische Auffälligkeiten ( Depressionen + Angststörung ).
Mein Sohn ist 5Jahre alt und reagiert auf Erdnuss, Walnuss und Haselnuss anaphylaktisch. Zudem hat er Entwicklungsverzögerungen. Leichte im motorischen und sprachlichen Bereich, schwere im sozial-emotionalen Bereich. Ein Integrationsantrag ist gestellt.
Nun wurde uns geraten, einen Behindertenausweis zu beantragen und einen Pflegegrad für meinen Sohn. Beim Pflegegradrechner komme ich glatt auf Grad3 - kann das tatsächlich so sein, oder fülle ich den Rechner falsch aus ? Habt ihr da Erfahrungswerte ?
Auf den ersten Blick würde nämlich niemand darauf kommen, das meine Kinder "besonders" sind und so etwas bräuchten.
Aber für meinen Sohn muss ich natürlich bei allem, was er zu sich nimmt, aufpassen wie ein Luchs, Spurenhinweise lesen etc. Ich muss Familie und Freunde / Eltern von seinen Freunden in die Besonderheiten der Ernährung einweisen und eigentlich jede Mahlzeit beaufsichtigen. Das Notfallset muss immer dabei sein und wenn mal jemand anders die Aufsicht übernimmt, muss immer eine Einweisung in die Notfallmedikation inkl. Adrenalinpen erfolgen. Normalerweise kann man ein Kind in dem Alter sicher schon alleine auf einen Kindergeburtstag schicken - bei meinem Filius ist das nicht ganz so einfach.
Seine sozial-emotionalen Auffälligkeiten machen das nicht leichter, es kommt regelmäßig zu Wutausbrüchen, wenn er etwas nicht darf, was er gerne möchte. Mit Sicherheit wird er das aber nicht zeigen, wenn der MDK hier ist, da wird er sich von seiner charmanten Seite zeigen - denn die hat er natürlich auch

Kleinigkeiten am Rande sind zudem gelegentlich nächtliche Unruhezustände ( die wir allerdings schwer nachweisen könnten ) und er ist noch nicht trocken / sauber. Ob das bei einem 5jährigen schon als zusätzlicher Pflegeaufwand gerechnet wird oder noch als normal gilt, weiß ich nicht so genau.
Aber vielleicht hat ja jemand hier vergleichbare Baustellen und kann mir berichten, was der MDK dazu sagt oder wie viel Prozent im Behindertenausweis - mit oder ohne H - das bringen könnte.
Die Einschätzungen in meinem Umfeld gehen dazu weit auseinander - aber die Kinder von den Eltern, mit denen ich darüber spreche, haben auch völlig andere Krankheiten als mein Sohn.
Danke fürs Lesen und ein schönes Wochenende!