ich wollte mal ein Update geben.
Der KJP-Termin war aus meiner Sicht nicht ganz zufriedenstellend. Das lag aber auf jeden Fall nicht (nur) an der Arztseite. Mein Sohn hat alles total relativiert, wollte nichts von den Ängsten zugeben, alles ganz unproblematisch. Das war echt eine schwierige Situation, weil ich gegen ihn reden und ihn auch teilweise "bloßstellen" musste. Ich weiß nicht, ob die Ängste und das zwanghafte Verhalten (der Begriff Zwang ist vielleicht psychologisch nicht korrekt?) ausreichend ernst genommen wurden, ich weiß aber eben auch nicht, wie ernst es im Kopf meines Sohnes wirklich ist. Jedenfalls wurde zwar Medikinet abgesetzt, dafür sollten wir es dann mit Kinecteen versuchen.
Nun neigte sich das Schuljahr aber schon dem Ende zu, Hausaufgaben gab es kaum noch, dafür Feiertage und freie Tage und ganz viel Strukturverlust. Dann noch Projekttage mit einem Hassthema-Projekt (Kunst) und einem Tanz, der auf dem Schulfest aufgeführt werden sollte - kein Wunder, dass mein Sohn extremst zu kämpfen hatte. Wie soll ich unter den Umständen die Wirkung eines Medikaments auf das Verhalten beurteilen können?
Was ich bemerkt habe, dass er anfangs ruhiger zu sein schien, also quasi die gegenteilige Reaktion als beim Medikinet. Die ersten Tag waren (für die Verhältnisse!) recht einfach mit ihm. Konzentrierter war er aber nicht, diese Wirkung konnte ich nicht beobachten. Die klassischen Nebenwirkungen wie Appetitverlust und Einschlafprobleme hatten wir wieder nicht.
Jetzt nimmt er das Kinecteen seit ca. 2 Wochen (leider mit Lücken - der Strukturverlust geht auch an uns Eltern nicht spurlos vorbei und einige Male wurde es einfach vergessen), und es ist wieder sehr schwierig. Er kann überhaupt gar nicht damit umgehen, wenn etwas nicht so läuft, wie er sich das vorstellt. Und zwar nicht nur, was ihn unmittelbar selbst betrifft; so erträgt er es z.B. gar nicht, wenn seine Schwester ihren Orangensaft in ihrem Glas mit Wasser verdünnt, weil er das so nicht mag. Was nicht ganz unter seiner Kontrolle ist, kann er nicht ertragen

Jetzt ist halt die Frage, was wir machen sollen. Vielleicht wäre es besser, in den Sommerferien komplett aufzuhören und erst im neuen Schuljahr einen neuen Anlauf zu starten - aber dann bräuchten wir eigentlich schon eine funktionierende Strategie, dann kommt die 2. Fremdsprache noch dazu, das wird so kaum funktionieren

Überforderte Grüße...