Meine ganze Herkunftsfamilie ist zwar ohne Diagnose, aber mit ziemlicher Sicherheit von ADHS betroffen.Sarah-Johanna hat geschrieben: ↑14.05.2022, 06:59 Darf ich mal fragen, was ihr außer Medikamenten macht? Macht ihr zusätzlich Therapien oder geht ihr mit euren Kindern mit ADHS irgendwie anders um, also bezüglich Grenzen und Konsequenzen? Bei uns ist das so schwierig weil er sich immer sofort mit seinem kleinen Bruder vergleicht und genauso behandelt werden möchte. Nur ist sein kleiner Bruder das ruhigste und entspannteste Kind der Welt und auch noch nicht in der Schule. Ich finde ADHS ist wirklich eine riesen Herausforderung für alle!
Bin dankbar für alle Tipps und Tricks![]()
Geholfen hat mir also, dass ich viele Kompensationsstrategien immer den ganzen Tag um mich hatte.
Am wichtigsten ist vermutlich gewesen, dass immer alle "laut gedacht" haben, im therapeutischen Bereich findet man das als "verbale Selbstinstruktion" z.B. im Marburger Konzentrationstraining.
Im Prinzip strukturiere ich mich so und meinen Sohn gleich mit.
Klingt dann z.B. so:
"Wir wollen Kuchen backen. Was brauchen wir? Ah, du hast schon Waage und Schüssel, dann fehlt noch xyz."
Auch die Kopplung bestimmter Handlungen hilft:
Wenn ich aus der Haustüre gehen will, kontrolliere ich im Idealfall, meine Hosen und Jackentaschen, ob ich Schlüssel etc. dabei habe.
Im Übrigen profitieren eigentlich alle Kinder von ADHS angepasstem Erziehungsverhalten.
Ich wäre mir in eurem Fall auch nicht sicher, ob die Lehrerin gute Strategien im Unterricht aus ADHSler-Sicht verwendet.
Auch das Arbeitsmaterial kann ADHSler schnell überfordern, wenn zu viele Grafiken, Aufgabenformate etc. auf einer Seite sind.
Schau mal bei Herrn Grolimund im Internet vorbei.
Das Buch "Lotte, träumst du schon wieder" enthält viele Ideen eingebettet in eine Kindgerechte Geschichte.
LG
Simone