

Nach langem aufschieben, stellen wir uns auch Mal vor. Mein Mann Dominik, ich und unser Sohn. Wir Wohnen in einer Großstadt in NRW.
Es geht in erster Linie um unseren Sohn. Er ist schon 15 Jahre alt. Damit es nicht so ganz ausführlich wird. Lasse ich die Anfangsjahre weg. Die waren sehr anstrengend und auffällig. Fragen dazu beantworte ich gerne!
Es bestehen Einschränkungen im sozialen Bereich, Der Wahrnehmung, der Konzentration (ablenkbarkeit ist sehr ausgeprägt), spezifische Ängste, aggressives und oppositionelles Verhalten etc. Seine Schrift ist eine Katastrophe. (Das sage ich nur, weil er selbst nicht lesen kann was er schreibt. ) Oft kann ich oder die Lehrer das entziffern.
Wir hatten bereits 2 Mal eine Verhaltenstherapie. Einmal in der Grundschule und einmal zwischen der 6. Und 7. Klasse. Geholfen hat das alles nicht wirklich. Wir sollen jetzt wieder eine machen. Nur finden wir nirgends einen Platz.
Ergotherapie lehnt unser Sohn aktuell ab. Seine langjährige Therapeutin ist dauerkrank und bei ihrer Nachfolgerin will er nicht mehr. Diese befürwortet die Ergotherapie aber. Nur zwingen können wir ihn ja nicht.
Wir haben zwar regelmäßige Termine beim KJP aber eigentlich nur um die genaue Dosierung für das passende Medikament zu finden. Was wir seit einem Jahr vergebens suchen. Montag startet ein neuer Versuch. Unser Kind wird allerdings regelmäßig vom KJP erinnert, dass er entscheidet ob es Medikamente gibt oder nicht. Das hat unser Sohn auch der Klassenlehrerin deutlich mitgeteilt.
Vielleicht hat hier ja jemand einen Tipp oder Rat.
Unser Sohn hat wahnsinnig grosse Probleme mit anderen Kindern. Erstmal gestaltet sich das Freunde finden schwierig. Das Freunde halten ist noch schwieriger. Es geht soweit, dass er auf Abruf bereit steht. (Sobald ein Kind Zeit hat muss er auch Zeit haben und sich sofort treffen) er flippt aus, wenn wir ein Termin haben und ein anders Kind fragt ob er raus kommt. Andersherum wenn niemand Zeit hat, tut unser Kind nichts. Er sitzt in seinem Zimmer schaut Videos oder spielt am Handy. Alternative Angebote werden abgelehnt. Es könnte ja sein, dass doch jemand Zeit für ihn hat. Die Kinder wechseln ständig. Ich kann mir oft die Namen nicht merken bzw. Verwechsle ich oft Namen.
Bestes Beispiel: er nahm an einer Ferienfreizeit Teil. Fand er toll. Dieses Jahr wollte er wieder hin (seine Idee!). Er fragte andere Kinder, in der Hoffnung die würden mitkommen. Leider kommt niemand mit. Jetzt will er doch nicht mehr. Es sei zu teuer, fremde Kinder sind doof, der Weg zu weit und er zu anstrengend.
In der Schule läuft es Mal gut Mal weniger. Er will nichts für die Schule tun. Lehrer doof, Mitschüler noch dümmer (ausser einer). Seine Noten sind durchschnittlich. Er scheint an nichts wirklich interessiert zu sein. Wenn er schlechte Noten schreibt war es ein Ausrutscher, ist sowieso egal etc. Hausaufgaben werden nur im Notfall gemacht. Es steht nichts im Hausaufgabenheft. (Trotz Regel es soll von Lehrern abgezeichnet werden)
Als die Schulen zu waren, war es wirklich ein Segen für uns. Die Noten verbesserten sich schlagartig. Unser Kind lernte und arbeitete fleissig.
Jetzt ist davon nichts mehr übrig.
Er hatte auch eine Schulbegleitung. Da die Noten im Homescooling so gut waren, hat das Jugendamt eine weitere Betreuung abgelehnt. Die Noten seien hervorragend. Er benötigt keine Begleitung bzw. ist eine SB ja nicht dazu da, um Einser Noten zu ermöglichen. Was die Schule denkt interessiert das JA nicht.
Ich hab so viel gelesen( ob Bücher, hier oder in anderen Foren), Fortbildungen im Bereich hyperkinetische Störungen gemacht. Etc.
Aber irgendwie weiß ich nicht weiter.
Durch das ganze fiel mir dann auf, dass es zu mir vielleicht Parallelen gibt. Ich war schon immer anders. (O-Ton meiner Eltern) ich lernte fleissig für die Schule, las viel und immer, machte freiwillig mehr Hausaufgaben etc. Mit anderen Kindern konnte ich nicht viel anfangen. Ich sage das was ich denke, nicht unbedingt diplomatisch. Das hat sich nicht geändert. Ausser das die Kinder heute erwachsene sind.( Beispiel: meiner nervigen Schwägerin habe ich Mal gefragt ob ich ihr noch was anbieten können, ihre Jacke, ein Taxi oder reicht ein tschüss?) Ich fühle mich immer irgendwie fehlt am Platz. Also entweder sage ich nichts oder plappere alle in Grund und Boden. ( So ähnlich habe ich das auch hier gelesen.)
Am liebste habe ich eigentlich meine Ruhe. Mir machen die Kontaktbeschränkungen auch nichts aus. Wenn ich Zeit und ein Buch habe, bin ich wie im siebten Himmel.
Dann gibt's vielleicht noch das ein oder andere. Also entweder man macht die Dinge so wie ich oder man macht sie falsch. Ich muss zum Beispiel immer in der richtigen Reihenfolge spülen. Oder die Spülmaschine einräumen. Ich weiss, dass es der Spülmaschine egal ist wo ein Teller steht, mir aber nicht. Ich bekomme Zustände und Räume die Spülmaschine um. Da könnte ich noch vieles aufzählen. Ich Stelle aber gerade fest, dass es viel zu lang geworden ist.
Danke fürs Lesen!
Ich freue mich auf einen tollen Austausch!
Viele Grüße
Tabea