Hallo ihr lieben … ich bin schon einige Zeit hier im Forum , nun hat sich unsere Lebenssituation drastisch geändert , dass ich mir das hier von der Seele schreiben will - an einem Ort an dem man mich und meine Verzweiflung sicher versteht und sich einfühlen kann .
Ich habe 3 Kinder , meine große ist 5 , gesund, meine 4 jährige ist gesund und nonverbale Autistin. Mein Sohn ist 15 Monate alt, gesund zur Welt gekommen , toll entwickelt, um ihn geht es in meinem Beitrag. Mein süßer Junge hatte vor drei Wochen eine Lungenentzündung, er konnte plötzlich nicht gut atmen, wir riefen den RTW- sie sagten , er sei kein Kind für die Notaufnahme , er schreie - ein Kind das schreit, ist nicht so schwer krank. Mein Mann machte Druck , also untersuchten sie ihn endlich. Das könnte eine Bronchitis sein, nehmen wir ihn mal mit.
Im Krankenhaus angekommen , wurde ein Röntgenbild gemacht - Lungenentzündung der rechten Lunge, aber keine lungendrainage nötig , sagte der Oberarzt. Er bekam Sauerstoff über die Nase. Alles soweit ok , abends fing er an zu schreien, sich hin und her zu schmeißen, seine Lippen wurden blau, seine Hände und Füße kalt. Ich sagte der Krankenschwester das alles, der sauerstoffhehalt sei aber normal , die blauen Lippen kämen vom Licht. Dani schrie weiter und ich sah ihm an dass er um sein Leben ringt. Ich habe Panik bekommen, geschrien dass etwas nicht stimmt. Sie nahmen dann Blut aus der Ferse ,für die Blutgase oder so ? Dort sah man dann dass es sehr kritisch war und er intubiert werden musste. Er wurde intubiert , sollte in eine andere Klinik verlegt werden. Das dauerte ungefähr 3 Stunden , bis sie endlich alle Geräte des rtw angeschlossen hatten, einiges war nicht kompatibel. Das war dann gegen 23 Uhr als sie uns sagten , dass wir doch schonmal vorfahren sollten zur anderen Klinik. Dort angekommen, und es kam kein Krankenwagen mit unserem süßen Dani. Ich hatte ein schlechtes Gefühl , wir sind dann zurück in die andere Klinik und dort sagte man mir dass er , als sie ihn in den Wagen bringen wollten , kollabiert ist und sie ihn reanimieren mussten.
Nach der Reanimation wurde eine lungendrainage gelegt , es kam sehr viel Flüssigkeit raus , laut Arzt.
Dann kamen wir nun um 3 Uhr nachts doch noch in die Kinderklinik an , mit Dani.
Es war und ist so furchtbar.
Am nächsten Tag kam der Oberarzt aus dem andern Krankenhaus und hat wohl ein Gerät abgeholt- er lugte ins Zimmer und sah das ich ihn gesehen hatte , er kam rein und sagte : ich mache mir schwere Vorwürfe , dass ich nicht früher gesehen habe dass er eine lungendrainage gebraucht hätte , dann wäre er nicht so schwer krank geworden. Aber ich bin sehr froh dass er jetzt hier ist, hier ist er in wirklich guten Händen. Ich habe nichts gesagt.
Durch die Medikamente die ihn am Leben hielten , wurden seine Finger und Zehen ganz blau , einen Zeigefinger mussten sie amputieren , 5 Zehen mussten teilamputiert werden.
Er hatte eine eine schwere Skepsis , dadurch ist er kollabiert , dadurch wurde er reanimiert, dadurch bekam er einen schweren hirnschaden. Leider hat er dann auch noch viele krampfanfälle bekommen , sie geben ihm drei verschiedene Medikamente dagegen , morgens , mittags und abends. Bis jetzt bekam er keine neuen.
Vor 10 Tagen ca machte er die Augen auf .
Er konnte letzten Sonntag extubiert werden, er atmet ganz toll alleine , er bewegt etwas die Beine und die Hände , er versucht den Kopf zu drehen, schafft es aber nicht , er kann schlucken. Er weint , ohne Tränen Manchmal schaut er mich an, oft schaut er in der Gegend rum oder starrt. Er schläft sehr viel.
Es ist so furchtbar , ich könnte nur weinen aber muss stark sein.

Hallo Du Liebe,

das ist ja ganz ganz furchtbar!!!! Ich drücke Euch fest aus der Ferne…

Habt Ihr Kontakt zum Vdk oder einem Anwalt aufgenommen? Auch wenn Ihr gerade alles Mögliche im Kopf habt: setzt Euch hin und schreibt möglichst genau auf, wann was passiert ist und lasst Euch rechtlich beraten. Wenn Ihr schon so brutal in ein völlig anderes Leben geworfen werdet, sollte wenigstens geprüft werden, inwiefern Dani Schmerzensgeld und Schadenersatz zusteht.

Es ist wirklich unfassbar traurig. Hadt Du psychologische Unterstützung?

Meine Gedanken sind bei Euch!

Ich Danke dir !
Das haben wir noch nicht gemacht , wir sind einfach fassungslos und unendlich traurig… Fotos von vor 3 Wochen, als Dani noch alles konnte , kann ich mir nicht anschauen ohne zusammen zu brechen. erst langsam kommt die Wut… aber ein Gedächtnisprotokoll müssen wir wirklich machen , das machen wir in nächster Zeit - ich werde sowieso nichts davon jemals vergessen , aber sicher ist sicher …
Liebe Grüße
Sibela

Liebe Sibela,

Ich finde keine Worte für dieses furchtbare Schicksal was euch getroffen hat. Ich habe Tränen in den Augen und es tut mir in der Seele weh.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit und drücke die Daumen das Dani viele Fähigkeiten zurück erlangen kann und er bald wieder mit euch zu Hause in eurer Mitte ist. Ich möchte dir auch ans Herz legen dir jetzt schnell psychologischen Beistand zu holen. Sprich am besten das Personal im Krankenhaus an falls noch nicht geschehen. Gerade weil du jetzt stark sein musst bzw willst (was ganz natürlich ist als Mutter) und im Moment vieles noch Ungewiss ist, wäre es nicht verkehrt jetzt schon jemanden an deiner Seite zu haben. Wenn ihr wieder zu Hause seid wird euch vieles nochmal überrollen weil ihr jetzt so im Funktionsmodus seid.

Ich drücke euch ganz dolle und wünsche mir das die Zeit für euch ganz schnell vorbei geht und ihr wisst wie es weiter geht.

Liebe Grüße

Liebe Sibela,

Oh man, das ist ja furchtbar.
Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe ihr habt liebevolle Menschen, die euch Halt und Unterstützung geben.

Liebe Grüße

Liebe Sibela,

das ist ja heftig; ich wollte nicht nur lesen, daher:
ich drücke Dich virtuell und schicke Dir Kraft und Energie. Bitte suche Dir Unterstützung jetzt für Dich (Seelsorger, Psychologen) in der Klinik.
Und ja, fange das protokollieren an, Namen, Ablauf etc.

LG Maria

Liebe Sibela,

das ist so tragisch und schrecklich
ich wollte nicht nur lesen, daher:
ich drücke Dich virtuell und schicke Dir Kraft und Energie. Bitte suche Dir Unterstützung jetzt für Dich (Seelsorger, Psychologen) in der Klinik.
Und ja, fange das protokollieren an, Namen, Ablauf etc.
Alles gute und starke Unterstützung
Liebe Grüße Nicole

Auch ich will ein paar liebe Worte hierlassen und dir anbieten, gern PN zu schreiben, wenn du magst! Psychologische und rechliche Unterstützung wurde euch schon empfohlen, das ist sehr wichtig.

Ich sende euch Kraft und wünsche den bestmöglichen Verlauf.

PS. Vielleicht könnt ihr im Anschluss an die Klinik zu einer neurologischen Kinderreha fahren. Das war bei uns sehr gut für die Fortschritte unseres Sohnes...allerdings sehr unschön auch über Weihnachten und Silvester im letzten Jahr unter Corona...

Habe Dir eine PN gesendet!

Hallo!

Oh Gott, wie schrecklich! Fühl dich bitte unbekannterweise ganz fest gedrückt!

Ich wünsche Dir, deiner Familie und vor allem dem kleinen Kämpfer viel Kraft und daß sich alles zum Guten wendet!

Traurige Grüße,. MelSch