Userin "Hannefloh" hat ein Buch über das Leben mit ihrem geistig behinderten Sohn Florian herausgebracht und es mir zum Lesen zugeschickt.
Florian ist das dritte Kind der Familie - ein gewünschtes Nesthäkchen.

Mutter Hanne bemerkt früh, dass ihr Nesthaken irgendwie "anders" ist als ihre anderen beiden Kinder es im Baby- und Kleinkindalter waren; sehr umtriebig, ruhelos mit Konzentrationsproblemen. Trotzdem kommt er in einen "normalen" Kindergarten, wo er viele Freunde hat und es ihm gut geht. Erst zum Schuleintritt wird klar, dass Florians "Hinten-an-Sein" doch ernstere Konsequenzen nach sich zieht als gedacht. Er kann keine Regelschule besuchen, selbst für die LB-Schule reichen seine Fähigkeiten nicht aus. Die Eltern sind am Boden zerstört. Ihr Kind sieht doch ganz normal aus, man sieht ihm seine Behinderung nicht an. Und trotzdem ist Florians geistige Behinderung so ausgeprägt, dass nur eine entsprechende Förderschule für ihn in Frage kommt.
Dort blüht er aber bald auf und die Eltern sehen, dass er dort genau "richtig" ist, wie Hanne schreibt. Die Inklusionsbestrebungen steckten damals, als Florian eingeschult wurde (er ist heute im Teenageralter), noch in den Kinderschuhen - Hanne wägt aber sehr realistisch das mögliche Für und Wider dieser Beschulungsmöglichkeit für ihren Sohn ab - und kommt zu dem Schluss, dass es so wie es für Florian gelaufen ist, ein guter Weg gewesen ist. Zumal Florian durch das Engagement seiner Eltern immer Kontaktmöglicheiten zu anderen Kindern hatte - auch zu nicht behinderten Kindern, obwohl es schon immer schwieriger wurde, diese Kontakte zu halten.
Für mich als Mutter eines schwer mehrfach behinderten Kindes war es interessant zu lesen, wie Eltern mit einem mobilen, geistig behinderten Kind, dem man seine Behinderung auf den ersten Blick nicht ansieht, umgehen und welche Schwierigkeiten sich auch durch das "normale" Aussehen des Kindes ergeben. Wenn es sich dann nämlich nicht altersentsprechend verhält, müssen Eltern schnell mit Argumenten bei der Hand sein und für Klärung sorgen. Zudem braucht Florian auch als älteres Kind und Fast-Jugendlicher immer noch Beaufsichtigung und verantwortungsvolle Begleitpersonen. Für die Familie nicht immer einfach - trotzdem machen sie das beste aus der Situation und sehen dem Lebensweg ihres Sohnes gelassen entgegen. Denn auch er wird seinen Platz in der Gesellschaft finden - mit Hilfe seiner engagierten Eltern und Geschwister!
Das Buch gibts bei amazon als Taschenbuch:
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LG
Sabine